Daniel Günther: Verzichten Sie bitte auf eine Reise in den Herbstferien

Die nachgewiesenen Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein steigen weiter: 40 neue Corona-Fälle wurden bis Mitternacht gemeldet, 43 Neuinfektionen waren es Tags zuvor, am Wochenende waren es ebenfalls über 40 Fälle. Der höchste Wert seit 11. August 2020. Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) und Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) haben die aktuelle Entwicklung zum Anlass genommen, über das Infektionsgeschehen und die aktuelle Entwicklung der Corona-Lage in Schleswig-Holstein zu informieren. Tenor von Ministerpräsident Daniel Günther: Schleswig-Holstein ist noch in einer guten Situation. Gerade mit Blick auf die Intensivbetten werden die Kapazitäten nicht ausgeschöpft. "Das liegt daran, dass sich viele Menschen an die Regeln halten", so Günther. Weit über 90 Prozent der Schleswig-Holsteiner würden sich an die Regeln halten. An die deutlich weniger als zehn Prozent Schleswig-Holsteiner, die mit dem Regelwerk nicht so vertraut sind, richtete er einen Appell: "Abstand halten. Wo Abstand nicht eingehalten werden kann: Maske aufsetzen. Und Regeln umsetzen." Anders sei die Corona-Lage nicht in den Griff zu bekommen. Wunsch von Daniel Günther: Nicht verreisen: Ministerpräsident Daniel Günther richtete sich auch an die Menschen, die derzeit überlegen, in den Herbstferien noch eine Urlaubsreise anzutreten. Sein Wunsch: "Verzichten Sie bitte auf einen Urlaub in den Herbstferien. So sicher wie in Schleswig-Holstein werden Sie kaum eine Region finden." Lesen Sie auch: Statt Urlaub - Karin Prien rät Eltern zu Tablet-Kauf Ziel soll sein, weiterhin so viele Freiheiten wie möglich zu geben und nicht leichtsinnig die Entwicklung aufs Spiel zu setzen. Heiner Garg brachte als Beispiel Frankreich, wo die Intensivstation in Marseille bereits am Überlaufen sei. Solche Bilder möchte er in Schleswig-Holstein nicht sehen. Derzeit seien nur sechs Menschen im Krankenhaus, das solle so bleiben. Weitere Lockerungen in Schleswig-Holstein stellte Daniel Günther nicht in Aussicht. "Das Regelwerk wird vermutlich so bleiben, wie es ist." Heiner Garg betonte mit Blick auf die Situation im Holstein-Stadion beim Spiel Holstein Kiel gegen den SC Paderborn, dass an dem Hygiene-Konzept in Bezug auf die Tribünen-Besetzung noch nachgearbeitet werden muss. Rückblick: Dicht an dicht sitzende Fans, woanders leere Ränge. Die Sitzordnung der Zuschauer im Holstein-Stadion hinterließ Fragen. Dennoch war alles genehmigt und regelkonform. Sportdezernent Gerwin Stöcken lobte indes die Umsetzung des Hygienekonzepts. Livestream: Daniel Günther und Heiner Garg zur aktuellen Lage: Corona-Fälle in Schleswig-Holstein: Seit Beginn der Pandemie in Schleswig-Holstein wurden 4518 Corona-Infizierte festgestellt. Im Zusammenhang mit dem Virus Sars-CoV-2 in Schleswig-Holstein starben bisher 161 Menschen ( mehr dazu hier ). In Krankenhäusern werden derzeit sechs Corona-Patienten behandelt. Von allen seit Beginn der Pandemie in Schleswig-Holstein nachweislich mit Sars-CoV-2 Infizierten gelten nach Schätzung des Robert Koch-Instituts rund 4000 als genesen. Nach Angaben der Kreise und kreisfreien Städte liegt die Zahl mittlerweile aber höher. Lage in Neumünster entspannt sich etwas: In Neumünster hat sich die Corona-Lage etwas entspannt. Die sogenannte 7-Tage-Inzidenz für Neumünster ist seit zwei Tagen gesunken. Lag sie am Sonntag bei 31 Fällen auf 100.000 Einwohner berechnet, so waren es am Dienstagmitternacht nur noch 19 Fälle. Lesen Sie auch: Drohender Lockdown - Bürger üben Kritik an Pauschalurteil der Stadt Oberbürgermeister Olaf Tauras (CDU) appellierte kürzlich an die Einwohner: „Ich mahne die Menschen zur Vernunft und zu einem achtsamen Umgang mit den Mitmenschen und sich selbst. Sollten die Fallzahlen weiter so stark steigen, werden wir gezwungen, das gesellschaftliche Leben in unserer Stadt Neumünster in Teilen wieder herunterzufahren.“ So ist die Lage an Schulen und Kitas in Schleswig-Holstein: Wegen eines positiv auf das Coronavirus getesteten Kindes ist eine komplette Kita in Wedel (Kreis Pinneberg) am Montag für zwei Wochen geschlossen worden. „Da es sich nicht klar eingrenzen ließ, mit wem das betroffene Kind Kontakt hatte, hat das Gesundheitsamt entschieden, für alle 130 Kinder und 31 Mitarbeiter eine 14-tägige Quarantäne anzuordnen“, teilte der Kreis Pinneberg mit. Eine Betreuung in der Kita sei in dieser Zeit nicht möglich. Auch an anderen Schulen und Kitas in Schleswig-Holstein gibt es Corona-Fälle. Eine aktuelle Übersicht finden Sie hier. Immer gut informiert: Mehr Nachrichten aus Schleswig-Holstein