Mit der Biologischen Vielfalt geht es in Deutschland weiter bergab. Nach Angaben des Bundesamtes für Naturschutz BfN sind 29 Prozent von 14 000 Pflanzen gefährdet oder vom Aussterben bedroht, weitere vier Prozent ausgestorben oder verschollen. 27 Prozent von 16 000 untersuchten Tierarten sind bedroht, acht Prozent ausgestorben. Aber auch zwei Drittel der Lebensräume und die Vielfalt der Gene - zum Beispiel von Nutzpflanzen - sind bedroht.
Das Natur-Wissen ist gering
Dennoch können nach der aktuellen Studie von Bundesumweltministerium und BfN 20 Prozent der Bürger nichts mit dem Begriff der biologischen Vielfalt anfangen. Weitere 38 Prozent haben zwar davon gehört, kennen aber die Bedeutung nicht.
"Mehr tun gegen den Artenschwund"
„Bisher wird zu wenig unternommen, um dem Artenschwund Einhalt zu gebieten“, sagt auch Schleswig-Holsteins Umweltminister, Jan Philipp Albrecht. „Unser Ökosystem braucht eine vielfältige Pflanzen- und Tierwelt, um gegenüber klimatischen Veränderungen anpassungsfähig zu sein.“ Albrecht erhofft sich vom Deutschen Naturschutztag starke Impulse, insbesondere für den Schutz der Meere.
Auswege aus der Wegwerfgesellschaft
Auch Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD), die den Deutschen Naturschutztag eröffnen wird, beklagt massive Gefährdungen der Meere, etwa durch Klimawandel, Versauerung oder Rohstoffabbau. Deutschland habe eine besondere Verantwortung: „Unsere Wirtschaftsweise hat erhebliche Auswirkungen auf die Meeresumwelt – nicht nur vor unserer Haustür an Nord- und Ostsee. Es ist höchste Zeit, unser Konsumverhalten zu überdenken. Wir müssen Auswege aus der Wegwerfgesellschaft suchen. Unsere Meere dürfen nicht zu Plastikmülldeponien der Menschheit werden.“
Der Naturschutztag bietet neben Fachveranstaltungen auch Offene Foren, Diskussionen, Spaziergänge, Open-Air-Kino und eine Science Show für Interessierte – der Eintritt ist frei.