Pünktlichkeit bei der Bahn - Quote unter 50 Prozent
Das sagt die Bahn: Defekte Fahrzeuge und Personalmangel waren die Kernursachen. Mittlerweile habe man die Probleme aber im Griff, unter anderem durch Neueinstellungen. „Rund um Kiel und Lübeck sind wir gut ins Jahr gekommen“, sagt Reh. „Im Netz Nord und Ost sind wir im Januar bei einer Pünktlichkeitsquote von 97 Prozent.“ Auch im Netz West (zu der die Marschbahn gehört) laufe der Linienverkehr wieder zuverlässiger. So soll es weitergehen.
Zugausfälle und Verspätungen wegen schlechter Infrastruktur
Das sagt die Bahn: 2019 sollen auf mehreren Abschnitten die Gleise erneuert werden. „Das wird kurzfristig eine Herausforderung für Kunden, ist mittelfristig aber ein Hebel für mehr Qualität“, so Reh. Mehr als 100 Millionen Euro kalkuliert die Bahn dafür ein. Weitere 60 Millionen Euro investiert der Konzern in seine sogenannte Vorwärtsstrategie für Bahnsteige und -höfe. 41 Stationen sollen modernisiert und 14 Stationen neu gebaut werden, erläutert Herbort. Reduziert werden soll unterdessen die Zahl der Bahnübergänge: „Viele Anlagen sind 50 bis 60 Jahre alt und entsprechend störanfällig. Da kommen wir mit den Reparaturen kaum hinterher. Jeder abgeschaffte Bahnübergang ist ein guter Bahnübergang.“
Fehlende und defekte Züge
Das sagt die Bahn: „Zunächst mussten wir drei Jahre länger als vertraglich vereinbart auf neue Fahrzeuge warten, dann gab es Probleme mit der Technik“, sagt DB-Regio-Chef Reh. Mittlerweile habe man die Probleme aber weitgehend im Griff. Ein weiteres großes Software-Update, das laut Hersteller für mehr Zuverlässigkeit sorgen soll, wird es im Februar geben. „Insgesamt sind wir ein gutes Transportmittel, und das werden wir im neuen Jahr auch zeigen“, versichert Reh.
Zu wenig Lokführer bei der Bahn in Schleswig-Holstein
Das sagt die Bahn: „Wir hätten dieses Problem früher erkennen müssen, haben aber bereits mit einer Ausbildungsoffensive begonnen“, sagt Reh. Alle zwei Monate starte mittlerweile ein neuer Ausbildungslehrgang für Lokführer. „So werden wir spätestens in einem halben Jahr wieder Stabilität hergestellt haben.“
Mangelnder Service und schlechte Information
Das sagt die Bahn: „Ich glaube, jeder, der bei uns mit Informationen befasst ist, will ehrlich sein“, sagt die DB-Konzernbevollmächtigte. Das Problem seien verschiedene interne Informationssysteme an unterschiedlichen Schnittstellen. Das soll sich ändern: „Wir arbeiten an einer neuen Form der Kundeninformation“, so Herbort. Eine verlässliche Quelle sei bereits der DB-Navigator im Internet.
Schlechte bis keine Sauberkeit in Zügen und an Bahnhöfen
Das sagt die Bahn: „Die Sauberkeitsproblematik der Bahnhöfe hat uns auch gestört, deshalb haben wir den Dienstleister gewechselt und können auch bereits Verbesserungen feststellen“, sagt Manuela Herbort. Was die Züge selbst betrifft, verweist der DB-Regio-Chef Torsten Reh auf aktuelle Befragungen von Bahn-Kunden, nach denen sich die Situation deutlich verbessert habe. „Es wird immer einen Zug geben, der nicht gut gereinigt ist.“ Reh spricht von „Einzelfällen“. Stefan Barkleit vom Fahrgastverband Pro Bahn sagt: „Wir stellen keine grundlegende Verbesserung fest. Es gibt zu viele der von der Bahn genannten Einzelfälle.“
Lesen Sie auch: