Lehrergewerkschaften beklagten den Zeitverzug und den bürokratischen Aufwand. „Ich hoffe, dass in diesem Jahr das erste Geld fließen kann“, sagte Prien. Insgesamt stehen Schleswig-Holstein aus dem Pakt in den nächsten fünf Jahren 170 Millionen Euro für Schul-WLAN-Netze, interaktive Whiteboards (Tafeln), Medienassistenten oder Fortbildungen zu. Ein Laptop für alle Schüler ist nicht vorgesehen.
Prien wies darauf hin, dass mit der Änderung des Grundgesetzes noch keine Geldfreigabe erfolgt. Mitte März muss der Bundesrat zustimmen, und erst nach einem Abkommen zwischen Bund und Kultusministerkonferenz beginnt auf Landesebene ein kompliziertes Verfahren.
Digitalpakt: Förderrichtlinie erst im Sommer fertig
"Schleswig-Holstein ist gut vorbereitet“, sagte Prien. Derzeit werde ein Standardformular entwickelt, um die Digitalausstattung der Schulen zu erheben. Die Förderrichtlinie soll im Sommer fertig sein und dafür sorgen, dass es an jeder der 800 Schulen eine Digital-Grundausstattung gibt. Um Mittel zu bekommen, muss jede Schule ein Konzept vorlegen.
Kritik kam von der SPD. „Wir würden gern Konkretes sehen“, sagte der Bildungspolitiker Martin Habersaat. „Zeit für die Vorarbeit war durch die Verzögerungen auf Bundesebene genug.“ Die Lehrergewerkschaften begrüßten das Digital-Paket, beklagten aber die schleppende Umsetzung. „Während die Schulen händeringend auf eine zeitgemäße digitale Ausstattung warten, arbeitet das Bildungsministerium noch an Fragebögen und standardisierten Formularen“, bemängelte die GEW. Der Philologenverband warnte vor zu viel bürokratischem Aufwand. „Das Geld muss möglichst schnell an die Schulen kommen.“