In Hessen können Schüler für 365 Euro im Jahr landesweit alle öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. „Das Schülerticket soll auch für Auszubildende gelten und für Menschen, die ein freiwilliges Jahr absolvieren“, sagte von Kalben. Ziel sei, möglichst viele Menschen zum Umstieg in Bus und Bahn zu bewegen.
In Hessen scheint das gelungen. Nach Auskunft des von den Grünen geführten Verkehrsministeriums in Wiesbaden gab es einen Run auf die subventionierten Schülertickets. Bereits im Startschuljahr 2017/18 wurden 60 Prozent mehr Tickets verkauft als zuvor Jahres–Schülerkarten. „Ziel eines solchen Jahrestickets müsste sein, alle Bus- und Bahntarife einzubinden und einen sehr viel günstigeren Preis zu erreichen als bei jeder herkömmlichen Netzkarte“, bekräftigte von Kalben.
Das Land müsste geschätzt bis zu zehn Millionen pro Jahr zuschießen
Eine Umsetzung des grünen Vorschlags dürfte das Land viel Geld kosten. Auch das zeigt ein Blick nach Hessen. Die dortige schwarz-grüne Regierung bezuschusst das Schülerticket mit bis zu 20 Millionen Euro im Jahr. Schleswig-Holstein müsste damit grob geschätzt jährlich bis zu zehn Millionen Euro zuschießen.
Preiswerter für das Land wäre wegen der dann höheren Einnahmen ein Zwangsticket für Schüler und Auszubildende. Nur so rechnet sich auch das Semesterticket für Studierende. Sie zahlen zum Start 124 Euro je Semester, zusätzlich das Lokalticket und damit insgesamt zwischen 160 Euro in Flensburg und 181 Euro in Kiel. Auf das Jahr gerechnet kostet der Studi-Fahrschein damit – bei einem Landeszuschuss von insgesamt nur neun Millionen Euro – etwa so viel wie das Schülerticket in Hessen.