Ermordete Nathalie M. aus Stadum: Verdächtiger kennt Opfer von Sex-Portal

Neues zum Fall der ermordeten Nathalie M.: Das Gericht in Flensburg hat die Anklageschrift erhalten. Aus ihr geht hervor, wie der Kontakt zwischen dem Opfer und dem mutmaßlichen Täter zustande kam. Der Verdächtige Thomas P. soll wegen Totschlags angeklagt werden. Wie die " Bild am Sonntag " berichtet, sollen sich die 23-jährige Kellnerin Nathalie M., die im August 2019 tot aufgefunden worden war, und der ehemalige Feuerwehrmann P. im Internet auf einem Portal kennengelernt haben, das kostenpflichtig Sex-Dates vermittelt. Nathalie M. soll die Seite genutzt haben, um zusätzliches Geld zu verdienen. Der Austausch fand den Angaben zufolge zunächst über die Website statt, später über Whatsapp. Schließlich hätten sich beide zu einem Treffen verabredet. Todesursache kann nicht ermittelt werden: Aus der Anklageschrift geht weiter hervor, dass die 23-Jährige am 17. August 2019 aus ihrem Heimatdorf Stadum mit dem Bus ins benachbarte Schafflund fuhr und dort in das Auto von Thomas P. gestiegen ist. Die Fahrt soll an einem Waldstück in der Nähe von Schafflund geendet haben. Gefunden wird Nathalies unbekleidete Leiche erst zwei Wochen später von einem Hund auf einem Feldweg zwischen Süderlügum und Humptrup. Da ihr Körper wegen der Hitze stark verwest ist, lässt sich die genaue Todesursache nicht mehr feststellen. Bis heute sind Teile ihrer Kleidung und das Handy verschwunden. Verdächtiger ist schnell ermittelt: Trotz der schwierigen Anhaltspunkte fällt der Verdacht der Ermittler noch vor dem Fund der Leiche auf den 46-jährigen Thomas P., dem als Feuerwehrmann gekündigt wurde, da er Bushaltestellen und Müllcontainer angezündet haben soll. Zuletzt arbeitete Thomas P. als Lkw-Fahrer. Aufgrund von Chatprotokollen können die Polizisten eine Verbindung zwischen dem Opfer und dem mutmaßlichen Täter herstellen. DNA-Spuren belasten Thomas P. Laut „Bild am Sonntag“ können die Ermittler außerdem rekonstruieren, dass der 46-Jährige am Tag von Nathalies Verschwinden an einem Geldautomaten 100 Euro abgehoben hat. Im Auto von Thomas P., der zu allen Vorwürfen schweigt, finden die Ermittler DNA-Spuren von Nathalie und Haare ihrer Katze. Der Verdächtige, der seit Ende August in Untersuchungshaft sitzt, soll sich noch am Tag von Nathalies Verschwinden von der Dating-Seite abgemeldet haben. Thomas P. soll bereits polizeibekannt sein. 2004 soll er eine Frau sexuell bedrängt und stranguliert haben. Da er sein Opfer aber laufen ließ, kam er mit einer sechsmonatigen Bewährungsstrafe davon. Weitere Nachrichten aus Schleswig-Holstein lesen Sie hier.

Getötete Nathalie M. aus Stadum - Verdächtiger und Opfer sollen sich über Sex-Portal kennen