Wenn der Bart zum Sicherheitsproblem wird

Weil immer mehr Männer sich einen Bart wachsen lassen, machen sich die Verantwortlichen bei Feuerwehren in Schleswig-Holstein Sorgen um die Sicherheit ihrer Feuerwehrleute. Der Kreisfeuerwehrverband Segeberg weist in einem Rundschreiben seine Leute deshalb ausdrücklich darauf hin, dass schlecht sitzende Atemschutzmasken durch Bart eine Gefahrenquelle sein können. Die Feuerwehr-Dienstvorschrift lässt daran keine Zweifel aufkommen: „Einsatzkräfte mit Bart oder Koteletten im Bereich der Dichtlinie von Atemanschlüssen sind für das Tragen von Atemschutzgeräten ungeeignet.“ Giftige Rauchgase könnten dann eindringen und für schlechte Atemluft in der Maske sorgen. Schwerste gesundheitliche Schäden seien möglich. Bart rasieren gehört für Kieler Feuerwehrleute dazu: Die Feuerwehren in Schleswig-Holstein nehmen das sehr ernst. "Unsere Leute kennen die Vorgabe, sich den Bart zu rasieren und halten sich auch daran“, sagt Stefanie Strothmann, Sprecherin der Berufsfeuerwehr. Auch die freiwilligen Helfer halten sich strikt an die Vorschriften ihrer Unfallkasse, bestätigt Stadtwehrführer Bernhard Hassenstein. Das ist jedoch nicht überall der Fall. Ein Beispiel ist Lübeck: Nach einem Bericht der „ Lübecker Nachrichten “ häufen sich bärtige Brandbekämpfer in der berufstätigen Feuerwehr. Es sei schon vorgekommen, dass sie von den Vorgesetzten darauf hingewiesen werden mussten, sich von ihren Bärten zu verabschieden. Keine Bärte mehr in Dithmarschen und Segeberg: Auch an der Westküste musste die Feuerwehr nach etlichen Diskussionen durchgreifen. Bärte für Atemschutzträger sind jetzt nicht mehr erlaubt, was auch spürbare Folgen hatte: „Wir haben Atemschutzgeräteträger verloren“, so Kreiswehrführer Sönke Hanßen. Auch ein Schnauzer sei nicht mehr erwünscht. Beim Kreisfeuerwehrverband Segeberg greift die gleiche Regelung. "Bart ab - oder 'A' ab". Soll heißen: Entweder Bartträger - oder Atemschutzgeräteträger. Beides gleichzeitig geht nicht. Grundsätzlich, so heißt es allenorts, seien Bartträger bei der Feuerwehr willkommen – jedoch nicht bei Einsätzen unter Atemschutz. Eine kleine Ausnahme gibt es jedoch: Laut Bernhard Hassenstein stellt ein Kinnbart bei einem Atemschutzeinsatz kein großes Problem dar. Weitere Nachrichten aus Schleswig-Holstein lesen Sie hier. Von Denise Kruse

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