Kiel: Busunternehmen demonstrieren mit Korso

Der Korso setzte sich gegen 11 Uhr am Schwedenkai in Kiel in Bewegung. Nach Angaben des Omnisbusverbands OVN Nord verlief die Route von dort über die Kaistraße, Wall, Düsternbrooker Weg, Kiellinie, Mercatorstraße, Holtenauer Straße, Knooper Weg, Exerzierplatz, Ziegelteich, Stresemannplatz und erneut über die Kaistraße, den Wall und Düsternbrooker Weg zum Landeshaus. Gegen 11.55 Uhr, symbolisch also um fünf vor zwölf, wollte der Verbandsvorsitzende und Geschäftsführer Joachim Schack an Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) die Forderungen seines Verbandes übergeben. Verband fordert sofortige finanzielle Unterstützung: Der Verband forderte vom Land unter anderem nicht rückzahlbare Soforthilfen zur Existenzsicherung. Die Unternehmen seien systemrelevante Verkehrsträger für Schülerverkehr im ländlichen Raum, sie leisteten Schienenersatzverkehr, gewährleisteten Vereins-, Gruppen- und Seniorenfahrten, Klassenfahrten und den Kreuzfahrttourismus - und sie trügen nicht zuletzt zur Klima- bzw. Verkehrswende bei. "Faktisch ein Berufsausübungsverbot": Darüber hinaus forderte Ohr-Verbandschef Schack die sofortige Aufnahme der Reisebusunternehmen in den Mittelstandssicherungsfonds des Landes und eine umgehende Gleichstellung der Hygieneregeln in Reisebussen mit Bahn, Fernlinienbussen, Flugzeugen und öffentlichem Nahverkehr. "Die allein für den Reisebus geltende Einhaltung von 1,5 Meter Abstand trotz bestehender Maskenpflicht ist faktisch ein Berufsausübungsverbot." Die bundesweit einheitlich von der Busbranche erarbeiteten Hygiene- und Verhaltensregeln für den Reisebusverkehr seien auch im Norden zu übernehmen. "Unterschiedliche Regelungen in den jeweiligen Bundesländern führen unweigerlich zum absoluten Chaos und zur Nichtdurchführbarkeit auch künftiger Reisen", hieß es. Buchholz kündigt Erstattung der Fixkosten an: Wirtschaftsminister Buchholz äußerte für die Anliegen der Branche breites Verständnis. Auch in den verbleibenden Monaten des Jahres sei nicht mehr mit einem normalen Geschäft zu rechnen. Um die Verluste abzufedern, habe er in Berlin auf ein Bundesprogramm gedrängt, das voraussichtlich zum 1. Juni in Kraft treten soll. Unternehmen sollen monatlich bis zu 50.000 Euro ihrer Fixkosten erstattet bekommen. "Das ist schon ein Wort", sagte Buchholz. Bis 350.000 Euro Ersatz für laufende Fixkosten in diesem Jahr: "Für viele Ihrer Unternehmen wird diese Überbrückungshilfe ausreichen." Ein Sprecher bestätigte, dass die Betriebe diese Summe nicht zurückzahlen müssen. Schulterschluss mit Reiseveranstaltern: In Berlin demonstrierten zur selben Zeit 1000 Mitarbeiter von Reisebüros und Reiseveranstaltern sowie 300 Busunternehmen aus dem gesamten Bundesgebiet. "Reisebüros, Reiseveranstalter, Busunternehmen und Reiseleiter halten zusammen und fordern seit acht Wochen einen staatlichen Rettungsschirm und nicht rückzahlpflichtige Beihilfen für die gesamte Touristik", sagte Andrea Binder vom Kieler Hapag-Lloyd Reisebüro TUI Deutschland. Kennen Sie schon die Post aus dem Newsroom? Den kostenfreien Newsletter der Kieler Nachrichten versenden wir Mo-Fr ab 17 Uhr. Hier können Sie sich für unser Mailing anmelden. Sie interessieren sich für Holstein Kiel? Dann melden Sie sich hier für den Newsletter " Holstein Kiel - Die Woche " kostenfrei an. Versand: jeden Freitag, 11.30 Uhr. Lesen Sie auch: Corona-Liveblog: So ist die aktuelle Lage in Schleswig-Holstein Corona in Schleswig-Holstein: So viele Genesene und Erkrankte gibt es aktuell Corona-Zwangspause: Schwimmer sitzen auf dem Trockenen Fähre von Kiel nach Oslo: Color Line bereitet Neustart im Juli vor Hotel/Ferienhaus: Wie lange muss ein Zimmer leerstehen nach einem Gastwechsel? Daniel Günther: Es wird weiter Kontaktbeschränkungen geben Corona verändert Start in Schulleben Hans im Glück hält weiter an Kiel fest Nach Corona-Pause in Tanzschulen: Mit Abstand aufs Parkett Nordbau in Neumünster findet statt - aber abgespeckt Pauschalreise wegen Corona abgesagt: Ehepaar aus Kiel streitet gegen TUI Küstenurlaub: Was ist möglich – und was nicht? Reedereien planen Kreuzfahrten ab Sommer Schleswig-Holstein: Was am Strand erlaubt ist Weitere Informationen zum Coronavirus erhalten Sie auf unserer Themenseite.

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