Zuvor hatten bereits die Kreise Steinburg und Rendsburg-Eckernförde entsprechende Export-Stopps erlassen. Hintergrund sind drei Fernsehberichte vom ZDF und ein ARD-Bericht über tierquälerische Transporte. Betroffen von dem Exportverbot sind die Türkei, Jemen, Libanon, Marokko, Algerien, Ägypten, Aserbaidschan, Syrien, Jordanien, Kasachstan, Kirgistan Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan.
„Sowohl die Versorgung der Tiere auf den langen Transportwegen als auch die tierschutzgerechte Schlachtung in den Ankunftsstaaten sind offensichtlich nicht durchgängig gewährleistet“, betonte der Kreis Stormarn. „Zudem werden Tiere nach Informationen der Veterinärbehörde häufig unter Qualen getötet. Dies ist mit den europäischen Vorstellungen von Tierschutz nicht vereinbar.“
Landwirtschaftsministerium soll Sachverhalt prüfen
Die drei Kreise in Schleswig-Holstein wollen die Abfertigungen der Tiertransporte aussetzen, bis das Landwirtschaftsministerium den Sachverhalt abschließend geprüft und entschieden hat. Es geht dabei um den Handlungsspielraum von Kreis-Veterinären für die Genehmigung oder Verbote von Tiertransporten in diese Staaten.
Ein Fachjurist ist zu der Einschätzung gekommen, dass sich bei einer Genehmigung die Veterinäre gegebenenfalls der Beihilfe zur Tierquälerei schuldig machen.
Von KN/dpa