Landeselternvertreter: Kitas ab 4. Mai öffnen, Corona-Kindergeld zahlen

„Den Eltern geht es nicht darum, Kapital aus der jetzigen Situation zu schlagen“, betont Yvonne Leidner vom Vorstand der Landeselternvertretung LEV aus Kiel. „Es darf jedoch nicht übersehen werden, welche Anstrengungen Eltern gerade bewältigen und das sie dringender Unterstützung und Solidarität von Politik, Arbeitgebern, Kita-Trägern und damit der Gesellschaft benötigen!“ Familien fühlen sich allein gelassen: Bisher würden die Auswirkungen vor allem für die Wirtschaft gesehen – die Familien müssten aber dabei ebenso berücksichtigt werden. Viele Familien fühlten sich in der Situation allein gelassen. Sie würden um ihren Arbeitsplatz und ihre wirtschaftliche Existenz bangen, weil sie sich seit Wochen um die Betreuung ihrer kleinen Kinder kümmern müssen. Denn die meisten Eltern können die Notbetreuung nicht in Anspruch nehmen. “Eltern haben gerade zu großen Teilen ihren Urlaub und ihren finanziellen Spielraum geopfert, um die Corona-Vorgaben zu erfüllen. Deshalb dürfen sie jetzt und auch im restlichen Jahr nicht im Stich gelassen werden“, erklärt LEV-Vorsitzender Axel Briege. Bildung für Kinder, Sonderurlaub für Eltern: Konkret bedeute das: einen Plan für die schrittweise Öffnung der Kitas. Notwendig sei dafür ein Leitfaden für die Kitas, wie die Qualität in der frühkindlichen Bildung trotz Infektionsschutz aufrechterhalten werden kann. „Zusätzlich müssen wir darüber diskutieren, wie man bezahlten Sonderurlaub, eine gesetzliche Arbeitszeitverkürzung sowie einen erweiterten Kündigungsschutz für Eltern in dieser Ausnahmesituation verankert“, hießt es in einem Offenen Brief an Ministerpräsident Daniel Günther (CDU). Keine Elternbeiträge für Corona-Monate: Außerdem müssten alle Kommunen in Schleswig-Holstein die Elternbeiträge und Verpflegungsgelder für die gesamte Schließungszeit unbürokratisch an die Familien erstatten. „Zusätzlich fordern wir neben den milliardenschweren Hilfspaketen für die Wirtschaft auch ein Hilfspaket für die Familien“, sagt Leidner und schlägt ein Corona-Kindergeld vor. Zuvor hatte bereits der Verein "Elternstimme" eine solche Hilfe als Corona-Familiengeld gefordert. Und: Es dürfe in diesem Jahr keine generellen Schließzeiten mehr geben. Vor allem für die Betreuung in den Sommerferien müsse schnell eine Lösung gefunden werden. "Die Familien im Land brauchen jetzt schnell eine Perspektive", apelliert Axel Briege. Hier ist die Meinung der Eltern gefragt: Der Verein Elternstimme hat eine anonyme Umfrage unter Eltern gestartet. Sie soll aufzeigen, wie die Situation der Eltern ist, welche Lösungen sie für notwendig halten. "Ziel dieser Befragung ist es, die Erfahrungen und Wünsche möglichst vieler Eltern im Land zu sammeln", erklärt Ronald Thorn vom gemeinnützigen Verein "Elternstimme". Mit den Ergebnissen wollen die Initiatoren der Politik aufzeigen, was hilfreiche Maßnahmen wären, um Familien in der aktuellen Situation zu entlasten. Hier können sich Eltern an der Umfrage beteiligen.

Coronakrise - Elternvertreter fordern: Kitas öffnen, Corona-Kindergeld zahlen