„Patientensicherheit muss bei Medizinprodukten oberste Priorität haben“, sagte Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP).
Die "Implant-Files"
Ein Mandarinennetz, das als Hilfsmittel gegen Beckenboden-Beschwerden zugelassen wurde: Das ist das vielleicht plakativste Ergebnis der sogenannten „Implant Files“, in denen investigative Journalisten über Zulassung, Kontrolle und Fehlermanagement von Medizinprodukten berichten.
Allein im vergangenen Jahr seien 14.000 Fälle in Deutschland gemeldet worden, bei denen es zu Verletzungen, Todesfällen oder anderen Problemen gekommen sei, die im Zusammenhang mit Medizinprodukten stehen könnten.
Neue Stellen ab 2019
Minister Garg betonte, dass die Landesregierung bereits vor der aktuellen Thematisierung entschieden habe, die Medizinprodukteüberwachung im Land zu stärken. Mit dem Haushaltsbeschluss für 2019 soll die personelle Aufstockung eingeleitet werden. Für die Jahre 2019/2020 seien 14 neue Stellen in dem Bereich vorgesehen, der Großteil davon in 2019. Derzeit sind in dem Bereich zwölf Vollzeit-Stellen besetzt.
Herzkatheter, Hüftprotesen und Insulinpumpen
Herzkatheter, Kniegelenke oder Insulinpumpen: Im weitesten Sinne geht es um alles, womit Kranke behandelt werden, ohne dass es Arzneimittel sind. Und weil es eben keine Arzneimittel sind, werden sie im Gegensatz zu Blutdrucktabletten, Hustensaft und Cortison-Creme, die vor der Zulassung genauestens geprüft werden, nicht von staatlichen Stellen kontrolliert, Probleme werden nicht systematisch erfasst.