Manöver in der Ostsee: Suche nach Seeminen im großen Verband

Beteiligt sind auch über 150 Soldaten der deutschen Marine mit vier Minenjagdbooten und dem Tender „Elbe“. In den kommenden zwei Wochen sollen in deutschen und dänischen Gebieten der westlichen Ostsee verschiedene Verfahren zur Suche neuer und alter Seeminen ausgeführt werden. Außerdem sollen Verfahren der Nato vertieft werden. Kielerin leitet Seemanöver: Geführt wird der Verband auf See durch Fregattenkapitän Inka von Puttkamer. Die 38-jährige Kielerin ist damit die erste deutsche Soldatin, die ein multinationales Seemanöver leitet. „Wir tragen Verantwortung dafür, die Ostsee sicherer zu machen. Umso mehr freut es mich, dass wir dem auch 2021 unter Pandemie-Bedingungen gerecht werden, indem wir gemeinsam mit unseren Partnern einen Verband aufstellen“, sagt von Puttkamer. Zu ihrem Verband gehören die Minenjäger „Grömitz“, „Bad Rappenau“ und „Fulda“. Aus Lettland und Litauen ist auch ein Verband mit Minenabwehreinheiten dabei. Ebenfalls dazugestoßen ist der Nato-Minenabwehrverband 1 mit fünf Einheiten. „Internationale Einsätze und Übungen sind unser tägliches Brot – und von enormer Wichtigkeit. Wir lassen keine Chance aus, gegenseitiges Verständnis zu festigen, besser zu werden und unsere Fähigkeiten zu schärfen“, berichtet Fregattenkapitän von Puttkamer. Die Kielerin war selbst Kommandantin eines Minenjägers. Manöver in der Ostsee dauert zwei Wochen: Das Manöver mit dem offiziellen Namen „Baltic Mine Countermeasures Squadron Exercise“ soll zwei Wochen dauern. Es richtet sich traditionell an Anrainer im Ostseeraum. Ins Leben gerufen wurde die Übung vor vier Jahren von dem in Kiel beheimateten 3. Minensuchgeschwader. In diesem Jahr steht im Bereich der westlichen Ostsee eine Vielzahl gemeinsamer Übungen auf dem Programm. Lesen Sie auch: Alte Munition in der Ostsee - tickende Zeitbomben am Meeresgrund Dabei gehören Gefechtsdienst, Formationsmanöver sowie das See- und Luftzielschießen zu den Manöverinhalten. In dänischen Gewässern sollen Verfahren zur Unterwasser-Minenabwehr eingesetzt werden. Dabei sollen auch alte Minen und Waffen aus dem Zweiten Weltkrieg gesucht und vernichtet werden. Minenjäger aus Kiel hilft Sportboot auf Kieler Förde: Aber auch die Übung von Seenotaufgaben umfasst die Großübung. Dabei gab es beim Auslaufen aus Kiel gleich den Ernstfall: Auf der Kieler Förde hatte ein Sportboot eine Rauchentwicklung im Maschinenraum gemeldet. Der Kieler Minenjäger „Datten“ scherte aus der Formation aus und leisteten zusammen mit dem Zollboot „Holnis“ dem Sportboot Erste Hilfe. Nach wenigen Minuten war die Ursache der Rauchentwicklung gefunden – die Manöverfahrt konnte fortgesetzt werden.