Miss Schleswig-Holstein Kira Heinrich: Frauen können alles schaffen

Die Nachricht erreichte sie, als sie in der Praxis gerade eine kurze Pause machte. Die Miss Germany Corporation meldete sich per Videoanruf bei Kira Heinrich und teilte ihr mit, dass sie die Miss Schleswig-Holstein 2021 sei. "Darüber habe ich mich wahnsinnig gefreut, das war ein bisschen wie Geburtstag", sagt die junge Ärztin und ergänzt: "Ich bin so stolz, Schleswig-Holstein zu vertreten." Die 30-Jährige ist ein Nordlicht durch und durch. Aufgewachsen in Flensburg, arbeitete sie nach ihrem Medizinstudium am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Kiel, lebt in Lütjenburg und ist nun in einer Praxis für Strahlentherapie in Lübeck tätig. Als Miss Schleswig-Holstein will sie Frauen Mut machen: Ihre Mutter habe sie und ihre drei Schwestern zu starken Frauen erzogen und ihnen beigebracht, dass sie alles erreichen können, was sie sich vornehmen. Im Berufsleben habe sie dann allerdings feststellen müssen, dass das auch anders sein kann. "Dort herrscht nicht immer Chancengleichheit, da musste ich erst einmal hineinwachsen", sagt sie. Männliche Kollegen hätten es manchmal leichter gehabt. Auch sei davon ausgegangen worden, "dass ich irgendwann Kinder bekomme und nur noch in Teilzeit arbeite." Dennoch ist sie dem Familiencredo treu geblieben. "Es ist nicht leicht, aber es lohnt sich", sagt Heinrich. Durch ihre Teilnahme bei der Wahl zur Miss Germany 2021 möchte sie diese Botschaft an andere Frauen weitergeben. Kira Heinrich hatte einen Fernsehbericht über Leonie von Hase, die Miss Germany 2020 aus Kiel, gesehen. "Ich fand es gut, dass es jetzt darum geht, was die Frauen für Persönlichkeiten sind", bekennt sie. Also beriet sie sich mit einer Freundin und bewarb sich unmittelbar vor Bewerbungsschluss um den Titel für das kommende Jahr. Lesen Sie auch: Kira Heinrich ist Miss Schleswig-Holstein 2021 Zehn Frauen aus jedem Bundesland wurden in die engere Auswahl genommen, im August kamen bei einer Veranstaltung in Hamburg jeweils fünf von ihnen weiter. Nach zwei weiteren Auswahlrunden stand am 16. Dezember fest, dass sich Kira Heinrich sich gegen ihre neun Mitstreiterinnen aus Schleswig-Holstein durchgesetzt hatte – und weiter auf die Miss Germany-Schärpe hoffen darf. Von Konkurrenzdenken zwischen den Kandidatinnen sei dabei nichts zu spüren. "Ich habe ganz liebe Nachrichten von meinen Mitbewerberinnen bekommen, sie haben sich für mich gefreut", berichtet Heinrich. Vor einiger Zeit habe die Miss Germany Corporation das Konzept des Wettbewerbs geändert. Es gehe nicht mehr darum, die schönste Frau Deutschlands zu finden, sondern um den Menschen dahinter. "Für mich ist das kein Wettbewerb, sondern eine tolle Erfahrung", sagt die Kandidatin. Miss Germany wird im Februar gekürt: Es sei einfach toll, die unterschiedlichen Frauen kennenzulernen, die sich mit ihr beworben haben. Deren beeindruckende Stärke bestärke auch sie, sich so gut zu fühlen, wie sie ist. Die Änderung des Konzeptes biete eine tolle Möglichkeit, starke Frauen in Deutschland sichtbar zu machen. Im Februar soll ein zweiwöchiges Camp im Europapark in Rust die 16 verbliebenen Kandidatinnen auf das Finale vorbereiten. Am 27. Februar kürt dann eine fünfköpfige Jury die Miss Germany 2021. Und wie groß ist Kira Heinrichs Siegeswillen? "Ich würde mich natürlich wahnsinnig freuen, Miss Germany zu werden", bekennt sie. "Aber ich freue mich für jede Teilnehmerin."