Laut Vorwurf der Kieler Staatsanwaltschaft ließ sich der Serientäter im Januar 2017 von einer 13-jährigen Schülerin Fotos in Unterwäsche schicken. Mit den erlangten Bildern soll er das Mädchen unter Druck gesetzt haben. Aus Angst vor ihrer Veröffentlichung im Netz fertigte es schon am nächsten Tag die geforderten Nacktfotos an. Als Nächstes wurde die 13-Jährige aufgefordert, pornografische Videos zu drehen. Mit dieser Masche verschaffte sich der Angeklagte offenbar zahlreiche kinderpornografische Schriften, bis mehrere Geschädigte sich ihren Eltern anvertrauten und Anzeige erstatteten.
Sex-Fotos und Androhung von Gewalt
Im November 2016 geriet der Angeklagte an eine 28-Jährige. Als er ihr das Ultimatum stellte, ihm „bis 16 Uhr“ intime Sex-Fotos zu schicken, ging diese zur Polizei. Jetzt verhandelt die zuständige Jugendstrafkammer insgesamt sieben Anklagen. Einer 17-Jährigen in Diepholz (Niedersachsen) soll er über Facebook Geld für sexuelle Dienstleistungen angeboten haben. Andere Geschädigte erreichte der Angeklagte in Elmshorn, Celle, Halle und Berlin. Als er im Juni 2016 erfuhr, dass eine Chatpartnerin ein Kind hatte, soll er gedroht haben, diesem etwas anzutun.
Mehrfacher Missbrauch eines Mädchens
Im Sommer 2013 oder 2014 soll er ein damals 12- oder 13-jähriges Mädchen aus Kiel über Facebook zu einem Treffen aufgefordert haben. Laut Anklage überredete er das Kind, in acht Fällen Geschlechtsverkehr mit ihm auszuüben. Er fertigte dabei kinderpornografische Aufnahmen an. Laut Anklage führte der Täter das Mädchen auch in die Wohnung eines Unbekannten. Dort sollen sich die beiden Männer wiederholt gemeinsam an ihm vergangen haben.
Der in Heimen aufgewachsene Angeklagte will sich zunächst nicht zur Sache äußern.