Modellregionen: Schleswig-Holstein weitet Lockdown-Lockerungen aus

Nicht nur Geld als Überlebenshilfe, sondern bald auch wieder Auftritte vor Publikum - danach sehnt sich in der Pandemie die Kulturszene. Gleich nach den Osterferien sollen Modellprojekte die Künstler im Norden wieder sichtbarer machen. Auch Vereinssport soll vom 19. April an trotz Corona-Pandemie in Schleswig-Holstein wieder möglich sein. Bis wann können Anträge auf Modellprojekte gestellt werden? Bis zum 7. April können Anträge für Modellprojekte eingereicht werden. Was müssen die Modellprojekte gewährleisten? Voraussetzungen für die Modellprojekte ist: Die Inzidenz muss in dem Kreis oder der kreisfreien Stadt sieben Tage lang unter 100 pro 100.000 Einwohner liegen. Außerdem muss es ein Einvernehmen mit dem Gesundheitssamt und dem Kreis oder der Kreisfreien Stadt geben. Das Modellprojekt muss sicherstellen, dass die Kontakte digital nachverfolgt werden können und dass alle Zuschauer getestet sind. Das kann per PCR-Test oder Antigen-Schnelltest vom selben Tag erfolgen. Möglich ist aber ein Selbsttest, der vor Ort unter Aufsicht vorgenommen wird. Außerdem muss sichergestellt werden, dass die Veranstaltung abgebrochen werden kann. Wer darf sich für ein Modellprojekt bewerben? Im Sport können sich bis zum 7. April Gemeinden, Städte, Kreise und kreisfreie Städte bewerben, in denen die Veranstaltungen stattfinden sollen. Einzelbewerbungen sind darüber hinaus für Sportvereine, die Mitglied im Landessportverband Schleswig-Holstein sind, möglich sowie für kommunale Einrichtungen – beispielsweise Schwimmbäder oder Sporthallen. In der Kultur können sich Kultureinrichtungen mit regelmäßigem Veranstaltungsbetrieb wie zum Beispiel Theater, Konzert- und Opernhäusern, Kinos, soziokulturellen Veranstaltungszentren oder Musikclubs bewerben – immer über den Kreis oder die kreisfreie Stadt. Welche Veranstaltungen sind genehmigungsfähig? Im Sport können Außen-Veranstaltungen mit Kontakt bis zu 22 Personen, plus höchstens zwei Betreuungspersonen, erlaubt werden. Innen sind Kontakte in Gruppen mit bis zu 10 Personen, plus höchstens zwei Betreuungspersonen, möglich. Auch vereins- und verbandsgebundenes Schwimmen soll möglich sein. In der Kultur sind die Größenordnungen jeweils von den Gegebenheiten vor Ort abhängig. Die Gesundheitsämter müssen den Konzepten zustimmen. Was muss man als Sportler oder Kulturschaffender mitbringen? Auch für die Aktiven gilt ein tagesaktuellen PCR-Schnelltest oder einen Selbsttest, der unter Aufsicht vor Ort gemacht wird. Wird die Anzahl der Modellprojekte begrenzt? "Bis zu drei Kultur-Modellprojekte pro Landkreis oder kreisfreier Stadt können sich bewerben", erklärte Prien für den Kulturbereich. Das gilt auch für den Sportbereich. Wie lange laufen die Modellprojekte? Die Modellprojekte sollen vier Wochen laufen, können aber bei Erfolg verlängert werden. Was ist das Ziel? Die Modellprojekte sollen dokumentieren, dass Kultur- und Sportveranstaltungen auch in Pandemiezeiten mithilfe einer geordneten Teststrategie möglich sind. Die Erfahrungen sollen dann Hinweise für eine generelle Öffnung geben. Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den Modellprojekten müssen deshalb ihr Einverständnis erklären, dass die Testergebnisse und ihre persönlichen Daten erfasst, gespeichert und für wissenschaftliche Untersuchungen ausgewertet werden. Die Modellprojekte müssen wissenschaftliche begleitet und die Entwicklung des Infektionsgeschehens muss mindestens noch drei Wochen nach Ende des Modellprojekts ausgewertet werden. Sütterlin-Waack betonte: „Es geht ja bei diesen Modellprojekten darum, im Anschluss einen konkreten Nutzen für alle Sportvereine im Land zu erzielen.“ Die Landesregierung werde deshalb bei der Vermittlung dieser wissenschaftlichen Begleitung helfen und auch die Kosten dafür übernehmen. 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Selbstverständlich seien im Konzept strikte Hygienemaßnahmen berücksichtigt, wie die Maskenpflicht und die Verteilung der Zuschauer mit Abstand wie auf einem Schachbrett. Bereits nächste Woche erwartet man eine Entscheidung, ob das Modellprojekt vom Land genehmigt wird. Dann könnte am 13. April die erste Vorführung stattfinden. Aber bereits über die Osterfeiertage soll der Spielplan online veröffentlicht werden, damit sich die Zuschauer ihre Theaterbesuche planen können. Karten soll es dann erstmals wieder am Dienstag, 6. April, zu kaufen geben – telefonisch und an der Theaterkasse. "Das ist alles sehr eng gestrickt", sagt Eberle. "Aber unsere Ensembles wollen unbedingt wieder spielen." Wie geht es weiter? Aus allen Bewerbungen, die bis zum 7. April beim Land eingehen, wird eine Jury unter besonderer Berücksichtigung der Pandemielage in der jeweiligen Region eine Auswahl vornehmen und über die Umsetzung von Modellprojekten im Einvernehmen mit den zuständigen Gesundheitsämtern entscheiden. Die endgültige Genehmigung, dass eine Veranstaltung des Modellprojektes auch tatsächlich stattfinden kann, obliegt aber immer dem Gesundheitsamt.