Nach dem Lockdown: So viele Pakete zum Fest wie noch nie

Die Auswirkungen auf die Online-Bestellungen vor Heiligabend ließen sich noch nicht genau beziffern. „Allein in der letzten Woche haben wir 56 Millionen Pakete sortiert und ausgeliefert – deutlich mehr als jemals zuvor“, sagt Post-Sprecherin Maike Wintjen. Das zeige, dass die Post extrem hohe Mengen bewältigen könne. „Wir werden jede verfügbare und mobilisierbare Kapazität bereitstellen.“ Wer auf Nummer sicher gehen will, dass sein Paket oder Päckchen noch rechtzeitig vor Weihnachten ankommt, sollte sich allerdings beeilen. Die Deutsche Post rät, die Sendung spätestens am Sonnabend auf den Weg zu bringen. Gewerkschafter: Kapazitäten geraten ans Limit: Die Paketzulieferer hätten alle aufgerüstet, sagt Lars-Uwe Rieck, Fachbereichsleiter Postdienste bei Verdi Nord. „Aber eine Maschine auf Hochtouren lässt sich nicht ins Unermessliche hochfahren.“ Nicht nur personelle Ressourcen, auch Sortier- und Ladekapazitäten seien begrenzt. Obwohl die Paketdienste auf Volllast fahren, glaubt er nicht, dass alles rechtzeitig unter dem Christbaum ankommt. Für die Beschäftigten sei die Belastung enorm hoch. Bis auf eine leichte Delle im August herrsche seit dem ersten Lockdown durchgehend Starkverkehr. Vom zusätzlichen Geschäft kommt bei den Zustellern wenig an. Immerhin: DHL habe zweimal eine Corona-Prämie ausgezahlt. Auch Hermes habe einen Bonus ausgeschüttet. Lesen Sie auch: Kommentar von Anne Holbach – Eine folgenschwere Flut Branche hat tausende Zusatzkräfte eingestellt: Laut dem Bundesverband Paket und Expresslogistik hat sich die Branche mit 30 000 zusätzlichen Arbeitskräften für das Weihnachtsgeschäft gewappnet. Hermes hat seine Sortierleistung um rund 30 Prozent gesteigert und sein Personal um 3500 Arbeitskräften aufgestockt. Im Hermes-Verteilzentrum in Rendsburg seien im November rund 835 000 Sendungen abgewickelt worden – 19 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Für Dezember werde ein ähnlich hohes Plus erwartet. Die Zahl der Zustelltouren in Schleswig-Holstein habe sich um mehr als 2000 auf knapp 12000 erhöht. Lockdown: Das steht in der neuen Landesverordnung von Schleswig-Holstein Weihnachten in Schleswig-Holstein: Was erlaubt ist Weihnachtspost im Lockdown: Fristen für Briefe und Pakete Diese Regeln gelten für Silvester in Schleswig-Holstein So werden die Corona-Regeln kontrolliert Diese Geschäfte bleiben im Lockdown in Schleswig-Holstein geöffnet Notbetreuung an Schulen und Kitas: Wer hat einen Anspruch? Corona-Liveblog: So ist die aktuelle Lage in Schleswig-Holstein Weitere Informationen zum Coronavirus erhalten Sie auf unserer Themenseite Post: Online-Händler müssen Ware erstmal abwickeln können: Die Post betont, dass die Paketdienste in der Lieferkette erst zum Schluss kommen. Die Ware müsse erst einmal verfügbar sein und verpackt werden. „Auch Versender und Online-Händler müssen in der Lage sein, solche Mehrmengen abzuwickeln“, sagt Wintjen. Auf die Frage, ob Amazon dem Ansturm gewachsen ist, antwortet der Konzern nicht. Amazon betreibt im Land drei Verteilzentren in Borgstedt, Nützen und Bad Oldesloe und setzt 1000 eigene Zusteller ein.