Unter den Delegierten befinden sich auch sechs Gewinner des Landesgründerwettbewerbs „Überflieger“. Nadine Sydow hatte die Jury mit einem Schneckenschutzanstrich Schnexagon überzeugt. Erfolgreich war auch Martin Fischbock. Seine Firma Light Instruments projiziert an Oberflächen von Objekten und Fassaden Muster, Farben oder Videos. Sie lernen im Land der unbegrenzten Möglichkeiten quasi auf Staatskosten Vertreter anderer Start-up-Unternehmen kennen.
Gesamtkosten jährlich 420.000 Euro
Das zunächst auf drei Jahre angemietete Büro im 20. Stock eines Wolkenkratzers mitten in Downtown von San Francisco ist insgesamt kein Schnäppchen. 300 000 Euro der Betriebskosten übernimmt das Land über seine Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Technologietransfer (WTSH). Hamburg beteiligt sich als Juniorpartner mit 50 000 Euro. Bremen hat an einer weiteren Beteiligung Interesse signalisiert. 20 000 Euro kommen aus der Landeshauptstadt Kiel und 50 000 Euro von verschiedenen Unternehmen wie Dataport, Eurocon Ewoldt und Rösler Consultants aus Kiel, KPS-Concepts aus Schönkirchen und der Mach AG aus Lübeck.
Einblicke in Arbeitsweisen
Im dicht besiedelten Silicon Valley im Süden der Stadt haben sich Tausende Technologieunternehmen angesiedelt, darunter Weltunternehmen wie Apple, Ebay und Microsoft. Welche Denk- und Handlungsweisen lassen sich aus dem Innovationslabor der Welt auf deutsche Unternehmensverhältnisse übertragen? Das „Northern Germany Innovation Office“ soll norddeutsche Unternehmen auf der Suche nach geeigneten Gesprächspartnern im Silicon Valley unterstützen, um ihnen Einblicke in die Arbeitsweisen dort ansässiger Firmen zu ermöglichen.
Ein weiteres Ziel besteht nach Angaben des Kieler Wirtschafts-Staatssekretärs Thilo Rohlfs (FDP) jedoch darin, in den USA auch Schleswig-Holstein mit seinen Stärken bekannter zu machen: als verlässlicher Partner für maritime Wirtschaft und Wissenschaft, vor allem aber als Vorreiterland für erneuerbare Energien.
Kiel baut Partnerschaft aus
Im Herbst 2017 hatte Kiel mit San Francisco eine Städtepartnerschaft geschlossen. Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) erklärte vor seinem Abflug, er hoffe, dass mit dem neuen Büro die Verbindung noch enger werde. „Wir haben damit die große Chance, die Kontakte in die Bay Area weiter auszubauen.“