Die Arbeitsgemeinschaft in Norddeutschland tätiger Notärzte (AGNN) fordert ein besseres System zur Patientensteuerung in den Notaufnahmen der Kliniken.
Ziel müsse ein System sein, bei dem ein kompetenter Ansprechpartner die Patienten in einer telefonischen Ersteinschätzung der richtigen Versorgungsebene zuweist, sagte der Vorsitzende der AGNN, Sebastian Wirtz, am Rande eines Notfallsymposiums in Lübeck-Travemünde. Dazu müsse jedoch die starre Kostentrennung zwischen ambulanter und stationärer Versorgung gelockert werden, sagte Wirtz.
Patienten erwarten im Notfall Hilfe
„Die Patienten erwarten von uns im Notfall sofortige Hilfe und Versorgung durch Fachleute und sie suchen sich ihren Weg. Da kann man mit Verboten nicht viel ausrichten“, sagte Wirtz. „Stattdessen müssen wir ein angemessenes Angebot für die Bedürfnisse der Patienten schaffen“, sagte er.
Doch nicht überall kommen die neuen Notfallversorgungspläne gut an: Das St. Elisabeth-Krankenhaus in Eutin und die Lungenclinic Großhansdorf klagen gegen das Land Schleswig-Holstein. Auch die Krankenkassen gehen rechtlich gegen die Planung des Sozialministers vor.
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Rolle des Rettungsdienstes in Terrorlagen?
Weitere Themen des Treffens sind nach Angaben der Veranstalter die Versorgung von Kindernotfällen und die Rolle des Rettungsdienstes in Terrorlagen. So soll ein Trainingskonzept vorgestellt werden, bei dem Einsatzkräfte mit Hilfe von Virtual-Reality-Brillen auf Großschadenslagen vorbereitet werden.
An dem dreitägigen Symposium nehmen rund 800 Notärzte und Notfallsanitäter aus Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Bremen teil. Insgesamt gehören der AGNN mehr als 2000 Notfallmediziner aus diesen vier Bundesländern an.
Von KN/dpa