Russlands Marine holt großes Landungsschiff in die Ostsee

Die russische Marine hat auf der Ostsee Seemanöver gestartet und Raketen abgefeuert. Fregatten, Korvetten und Landungsboote übten laut russischer Marine im Bereich Kaliningrad und im Finnischen Meerbusen. Zudem überführten sie am Karfreitag und Ostersonnabend mehrere Einheiten aus der Nordsee durch den Fehmarnbelt und Kadetrinne in die Ostsee. Dabei war auch die „Ivan Gren“. Das derzeit größte russische Panzerlandungsschiff in Nordeuropa steuerte aus Murmansk kommend Kaliningrad an. Das Schiff wurde dabei von dem dänischen Patrouillenboot „Nymfen“ eskortiert. Denn die Passage für Kriegsschiffe ist an international vereinbarte Vorgaben gebunden. Die russische Marine darf pro Tag jeweils eine bestimmte Anzahl an Schiffen durch die dänischen Gewässer überführen. Mit einer Verdrängung von 6600 Tonnen und einer Ladekapazität für 300 Soldaten und bis zu 40 Schützenpanzer sowie Hubschraubern ist die „Ivan Gren“ für die russische Marine von großem Wert. „Ivan Gren“ passierte den Fehmarnbelt: Ob die 2018 in Dienst gestellte „Ivan Gren“ an den russischen Seemanövern in der Ostsee teilnehmen wird, ist noch unklar. Eventuell lädt sie in Kaliningrad lediglich Panzer und Fahrzeuge für die russischen Truppen in Syrien. Durch den Ukraine-Krieg mangelt es der russischen Marine an Spezialschiffen für Panzertransporte in Nordeuropa. Nachdem im Januar drei der vier Panzerlandungsschiffe der Baltischen Flotte ins Schwarze Meer verlegt wurden, fehlen jetzt Kapazitäten für Landeoperationen in der Ostsee. Keine Erwähnung um Pressedienst: Eine kurzfristige Rückführung der russischen Landungsschiffe aus dem Schwarzen Meer ist derzeit nicht möglich, weil die Türkei alle Nationen vor der Durchfahrt von Kriegsschiffen durch den Bosporus warnt. Die Fahrt der „Ivan Gren“ von Murmansk nach Kaliningrad wird im Pressedienst der russischen Marine bislang nicht erwähnt. Erwähnt wurden aber zum Osterwochenende „Gefechtsausbildungsmaßnahmen“ auf der Ostsee, an denen 15 russische Marineeinheiten beteiligt gewesen sein sollen, darunter auch die „Bastion der Küstenraketensysteme“ mit Onyx-Raketen. Beobachter gehen davon aus, dass die Manöver auch eine Reaktion auf die Bewegungen des Nato-Verbandes in der Ostsee sind. Am Ostermontag hat der ständige maritime Nato-Einsatzverband 1 nach einem Besuch den Hafen von Tallinn in Estland verlassen. Angeführt von der Korvette „Erfurt“ der deutschen Marine, trainiert der Verband jetzt im Seegebiet zwischen Estland und Finnland. Er ist einer von zwei Einsatzverbänden in der Ostsee. Der zweite Verband ist der ständige Minenabwehrverband 1, der über Ostern Kopenhagen anlief. In den kommenden Wochen plant die Nato größere Seemanöver in der Ostsee. Dabei sind auch die Streitkräfte der EU-Mitglieder Schweden und Finnland eingebunden. Dafür sollen in den kommenden Wochen weitere Einheiten der Nato in die Ostsee verlegt werden.

Ostsee: Russland verlegt großes Landungsschiff – „Ivan Gren“ passierte Fehmarnbelt