Das Gericht vertagte sich nach Verlesung der Anklage mit dem Hinweis darauf, es seien Verständigungsgespräche mit allen Seiten geplant. Solche Gespräche werden in der Regel genutzt, um die Dauer eines vermutlich langwierigen und komplizierten Prozesses abzukürzen. Die Verhandlung soll am 9. Juli fortgesetzt werden.
Schaden von mindestens vier Millionen Euro
Der Schaden durch die Steuerhinterziehung beträgt nach Berechnungen der Staatsanwaltschaft mindestens vier Millionen Euro. Der Mann soll unter Nutzung einer tatsächlich existierenden Firma in Harrislee bei Flensburg über Scheinfirmen, vorgetäuschte Vertriebsketten und verschleierte Transportwege und Empfänger Getränke ge- und verkauft haben.
Die Anklage listete von August 2015 bis Dezember 2017 mehr als 200 Fälle auf, unter anderem in Deutschland, Dänemark, Italien, Frankreich und England. Der in Deutschland geborene Mann mit türkischer Staatsangehörigkeit sitzt in Untersuchungshaft. Die 6. Wirtschaftsstrafkammer hat 16 Verhandlungstage vorgesehen.
Von dpa