Rendsburg: Deutschland-Achter gewinnt Kanalcup

Dabei gab es auf dem Kanal bei strahlendem Sonnenschein ordentlich Rückenwind. Wenige hundert Meter nach dem Start in Breiholz lag das deutsche Team bereits deutlich in Führung. „Wir sind schnell und stark losgefahren“, sagte Teamsprecher Richard Schmidt nach dem Rennen. Ab der Hälfte der Strecke habe sich das Team darauf konzentriert, „den Vorsprung zu verwalten“. Der Favorit gewann das Rennen bereits zum 15. Mal. Bereits in den vergangenen Tagen hatte der Deutschlandachter seine Favoritenrolle unter Beweis gestellt: Beim Stadtwerke-Ergo-Cup konnte das Team an Ergometern die Distanz über 500 Meter in 1 Minute und 20,5 Sekunden am schnellsten bewältigen. Und auch den Ruder-Sprint-Cup der internationalen Achter im Hafenbecken gewann der Deutschlandachter. An der Strecke schauten tausend Besucher zu: „Das war eine sensationelle sportliche Leistung“, sagte Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) nach dem Hauptrernnen. Der SH Netz Cup habe gezeigt, dass eine solche Veranstaltung trotz der Corona-Beschränkungen stattfinden könne. Denn: Das dreitägige Spektakel am Nord-Ostsee-Kanal lief in diesem Jahr mit deutlich weniger Publikum und strengem Hygienekonzept. Zum Wettkampf kamen dennoch mehrere Tausend Besucher an die Strecke und in den Kreishafen wo die Veranstaltungsfläche auf 800 Zuschauer beschränkt war. Rennen wurde nicht im Fernsehen übertragen: Erstmals begann das Rennen mit einer knapp 20-minütigen Verspätung. Ein Konvoi von Schiffen hatte den Streckenabschnitt zwischen Breiholz und Rendsburg nicht mehr rechtzeitig vor der geplanten Sperrung passieren können. Diesmal sei die Verzögerung jedoch nicht so problematisch gewesen , sagte Organisator Wolfgang Berndt. Denn durch die Terminverschiebung habe das erste Deutsche Fernsehen das Rennen in diesem Jahr erstmals seit langem nicht live übertragen. Im nächsten Jahr soll das Rennen aber wieder im Fernsehen laufen, versicherte Berndt. Der Termin für den 21. SH Netz Cup soll schon bald feststehen. U23-Mannschaft rückte nach: Nachdem trotz eines verschobenen Termins bereits vor Wochen klar war, dass die Teams aus England und den USA diesmal nicht zum SH Netz Cup anreisen dürfen, sagten vor wenigen Tagen auch noch die Niederländer ab. Organisator Wolfgang Berndt und sein Sohn Florian nutzten ihre langjährigen Kontakte in die deutsche Ruderszene. Kurzfristig sprangen die Athleten der U23-Mannschaft ein, die als amtierende Europameister in ihrer Klasse mit Steuermann Florian Koch an den Start gingen. „Es waren diesmal einige dabei, die wussten vor wenigen Tagen noch nicht, dass sie starten werden“, sagte Wolfgang Berndt mit Blick auf die junge Mannschaft aus dem Leistungszentrum Dortmund. „Und ich muss sagen, sie haben sich gut geschlagen.“ Rendsburgs scheidender Bürgermeister Pierre Gilgenast (SPD) sagte, die Stadt könne stolz auf die Veranstaltung sein. „Es hat gut getan, wieder einmal Leute zu treffen, Musik zu hören und Sport zu sehen.“ Das Ruderrennen mit Konzerten und Rahmenprogramm war die erste größere Veranstaltung in der Stadt seit Beginn der Corona-Krise. SH Netz-Aufsichtsratschef Matthias Boxberger sagte zu, dass ein Unternehmen auch im kommenden Jahr wieder als Hauptsponsor zu Verfügung stehen werde. „In der Hoffnung darauf, dass wieder mehr Menschen kommen dürfen und ohne so viele Beschränkungen.“