Schreckliche Entdeckung bei der Müllsammelaktion des Glinder Gymnasiums am Freitagvormittag: Ein Zwölfjähriger wollte im Wäldchen zwischen dem Schulsportplatz und dem Gellhornpark gegen 11 Uhr ein scheinbar achtlos in der Natur weggeworfenes blaues Handtuch aufheben. Darunter entdeckte er dann einen toten Säugling. Sofort sperrte die durch die Schule informierte Glinder Polizei den Fundort ab, Kriminaltechniker, die Spurensicherung und die Mordkommission von der Bezirkskriminalinspektion Lübeck rückten an und übernahmen die Ermittlungen.
In der Schule wurden vom Rettungsdienst mehrere vor Schreck kollabierte Kinder betreut. Der schreckliche Fund hatte sich durch die sozialen Netzwerke wie ein Lauffeuer unter den Glinder Schülern verbreitet. Vieles wurde aber dazugedichtet.
„Jetzt schon Schlüsse aus den ersten Erkenntnissen zu ziehen wäre zu früh, da müssen wir erst das Obduktionsergebnis der Gerichtsmedizin abwarten“, erklärte Ulli-Fritz Gerlach, der Pressesprecher der Polizeidirektion Lübeck, im Gellhornpark. Die Obduktion soll am Wochenende in der Uniklinik Lübeck erfolgen.
Fundort direkt neben dem Sportplatz der Schule
Die Verantwortlichen des Gymnasiums wollten sich nicht äußern, sie schienen mit der Situation überfordert zu sein. Seelsorger übernahmen die Betreuung der Kinder, die in dem Wäldchen Müll gesammelt hatten.
Der Fundort des toten Säuglings befindet sich nur wenige Meter von dem Erdwall entfernt, der den Sportplatz der Schule vom Gelhornpark und der angrenzenden Bebauung trennt. „Das ist so schrecklich“, meinte Sigrun Kahl, die mittags mit ihrem Hund im Park Gassi ging. „Wie schlimm muss das für die Schüler sein“, fragte sich Kirsten Dwenger, die zwei Mal am Tag dort spazieren geht. „Mir war vorher nichts aufgefallen“, sagte sie.
Wer hat etwas beobachtet?
Die Polizei geht nach Rücksprache mit den Gerichtsmedizinern am Leichenfundort davon aus, dass der Säugling maximal zwei Wochen in dem kleinen Waldstück unweit der Straße Schönhorst gelegen haben dürfte. Entsprechend werden jetzt Zeugen gesucht, denen in den vergangenen zwei Wochen etwas Verdächtiges aufgefallen war. Sie sollen sich unter der Telefonnummer (0451) 1310 bei der Bezirkskriminalinspektion in Lübeck melden. „Wir müssen jetzt zunächst die Todesursache und dann die Identität klären“, sagte Gerlach
Von Timo Jann
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