Streit um Kranaktion für Jachten in Heikendorf

In Möltenorter Hafen schritt die Wasserschutzpolizei am Sonnabend ein und stoppte die Arbeiten der Firma Yachtservice Heikendorf. Bei der Firma und den Besitzern der Boote stieß das Vorgehen jedoch auf Unverständnis. „Wir haben uns im vorgegebenen Rahmen bewegt und im Voraus mit allen Stellen Kontakt aufgenommen, die Arbeiten abgestimmt und auch vom Kreis Plön die Freigabe bekommen. Deshalb haben wir mit dem Kranen begonnen“, sagt Harald Teichelmann vom Heikendorfer Yachtservice. "Sowohl beim Kreis als auch vom Land wurde uns das Kranen der Boote erlaubt“ , sagt Teichelmann. Im Vorwege habe man sich außerdem auch akribisch Gedanken über die Zahl der dabei eingesetzten Mitarbeiter gemacht, um die Hygienevorschriften einzuhalten. Planmäßig gelaufen: „Es gab dabei keine nennenswerten Ansammlungen von Menschen und alle Mindestabstände wurden eingehalten. Diese Ansammlung entstand erst, als die Polizei kam“, so Teichelmann. Alles sei planmäßig und koordiniert verlaufen. Er ist besonders über das unverhältnismäßige und einschüchternde Vorgehen der Beamten der Wasserschutzpolizei entsetzt. „Ich hatte alle Genehmigungen und den Schriftverkehr dabei, es half aber nichts. Es wurde von Seiten der Polizei trotzdem mit Strafanzeigen gegen alle Beteiligten gedroht. Deshalb haben wir natürlich abbrechen müssen“, sagt Teichelmann. Er prüft deshalb jetzt rechtliche Schritte um die Kosten für die abgebrochene Kranaktion geltend zu machen. Bis zum Abbruch der Kranaktion waren 22 Jachten bereits ins Wasser gekommen. Zehn Jachten waren auf dem Weg zum Kran im Möltenorter Hafen. Einige Boote stauten sich in der Straße zum Hafen. Eigentliches Problem ergab sich im Wasser: Und auch bei den Seglern machte sich Unmut breit. Inzwischen haben Segler sogar ihren Protest in Schreiben an die Polizeiführung und Landesregierung Luft gemacht. "Es ist nicht ersichtlich, wo bei dieser Aktion das Infektionsrisiko lag. Jeder war allein auf seinem Boot", so ein Segler. Wie sich inzwischen herausstellte, war das Kranen durch die Firma an der Stelle im Kommunalhafen von Heikendorf sogar erlaubt, da Unternehmen der Werft- und Hafenwirtschaft weiter arbeiten dürfen. Das gilt für Schiffs- und Jachtwerften. Das eigentliche Problem ergab sich aber aus Sicht der Polizei im Wasser. Das Überführen der Jachten zu den Sportboothäfen war für den Sonnabend untersagt, wie das Wirtschaftsministerium auf Anfrage bestätigt. Am Freitag hatte der Kreis Plön laut Ministerium eine entsprechende Allgemeinverfügung erlassen und die komplette Schließung aller Sportboothäfen im Kreis veranlasst, so das Ministerium auf Nachfrage. Zurück ins Winterlager: Die Heikendorfer Boote durften zwar ins Wasser, nicht aber vom Kai weiter in die Sporthäfen. In dem Fällen drohten Anzeigen gegen die Jachtbesitzer. Da am Sonnabend auch alle Kieler Sporthäfen durch eine Hafenbehördliche Anordnung des Kieler Hafenamts gesperrt worden waren und auch die Sporthäfen im Kreis Rendsburg-Eckernförde gesperrt waren, hätten die in Heikendorf zu Wasser gebrachten Boote den Heikendorfer Hafen nur in Richtung offene See verlassen dürfen. Das war aber angesichts der Heimathäfen der Jachten nicht geplant. Die zehn an Land verbliebenen Jachten mussten wieder ins Winterlager zurück und warten dort jetzt auf ein Ende der Verbote für die Sporthäfen. Mehr Nachrichten aus Schleswig-Holstein lesen Sie hier.

Streit in Sporthäfen - Wirbel um Kranaktionen