Mit Gästen aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft ist am Freitag auf dem Lübecker Campus des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) ein neues zentrales Klinikgebäude eröffnet worden. In dem 65 000 Quadratmeter großen Gebäude werden künftig 13 bislang über den ganzen Campus verteilte Kliniken unter einem Dach vereint. Damit sei die Vision des fächerübergreifenden und digitalisierten Krankenhauses jetzt Wirklichkeit, sagte der Vorstandsvorsitzende des UKSH, Jens Scholz.
Günther: neue Ära begonnen
Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) sprach von einer neuen Ära, die mit dem Neubau in Lübeck und dem bereits im August eröffneten Zentralklinikum in Kiel begonnen habe. „Das UKSH ist jetzt bestens aufgestellt“, sagte er. Er wiederholte am Freitag auch seine bereits zuvor gemachte Versicherung, dass das Land fest hinter seiner Uniklinik stehe.
Im April hatte Vorstandschef Scholz für das mit mehr als 800 Millionen Euro verschuldete Klinikum 130 Millionen Euro jährlich mehr vom Land gefordert. Bis Ende des Jahres will die Regierung weitere Entscheidungen auf den Weg bringen.
Neubau in Kiel für 321 Millionen Euro
Vier Jahre hat der Bau des neuen Klinikzentrums in Lübeck gedauert. Die Gesamtkosten beliefen sich nach Angaben des UKSH auf knapp 269 Millionen Euro, davon entfielen rund 177 Millionen Euro auf die reinen Baukosten. Der im August eröffnete Klinikneubau am Standort Kiel hat 321 Millionen Euro gekostet.
Die beiden Gebäude tragen die gleiche architektonische Handschrift. „Unsere Spitzenmedizin hat endlich die Architektur und Infrastruktur bekommen, die sie verdient“, sagte Scholz.
Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau (SPD) freute sich, dass die Hansestadt auch zukünftig ein Ort der Spitzenmedizin und Spitzenforschung bleibe. Das gewährleiste eine medizinische Versorgung auf höchstem Niveau und stärke die erfolgreiche Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft in Lübeck, sagte Lindenau.
UKSH setzt auf Digitalisierung
Bereits während der Reden standen mehrere hundert Menschen vor dem Gebäude, um beim anschließenden Tag der offenen Tür einen Blick in die neuen Räume und auf die technische Ausstattung zu werfen. So setzt das UKSH gezielt auf die Möglichkeiten der Digitalisierung, um den Behandlungserfolg zu erhöhen und Ärzte sowie Pflegekräfte von Routinearbeiten zu entlasten.
Eine Klinik-Navigation lotst Patienten zu ihren Terminen im Gebäude und auf den Campus. Außerdem gibt es an jedem Krankenbett einen Tablett-PC, über den das medizinische Personal bei der Visite Befunde abrufen und Behandlungen mit dem Patienten besprechen kann. Nach der Visite kann der Patient das Tablet nutzen, um Fernsehen oder Filme zu schauen.
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Von RND/dpa