Die Staatsanwaltschaft Kiel ist federführend in dem Strafverfahren. "Wir ermitteln gegen den Beschuldigten wegen Unterschlagung", teilte Oberstaatsanwalt Axel Bieler auf nachfrage von KN-online mit. Im Fokus steht ein 44 Jahre alter Mann, der bis vor kurzem in Schönkirchen (Kreis Plön) als Büchsenmacher tätig gewesen ist.
Mann wollte Waffen nicht zurückgeben
Nach Erkenntnissen der Polizei hatte der Mann Aufträge zur Reparatur von Waffen angenommen, die Arbeiten allerdings nicht verrichtet und die Waffen auch nicht wieder an die Besitzer zurückgegeben.
"Uns lag eine Strafanzeige eines Geschädigten vor. Nachdem der Mann trotz Aufforderung, das Eigentum herauszugeben, haben wir einen Durchsuchungsbescheid erwirkt", sagt Bieler.
Da der 44-Jährige zwischenzeitlich nach Niedersachsen umgezogen war, übernahmen Beamte der Polizeiinspektion Verden die Durchsuchung. Dabei stellten die Einsatzkräfte in Ritterhude tausend Schusswaffen und mehrere zehntausend Schuss Munition sicher.
Staatsanwaltschaft Kiel will Waffenbesitzer suchen
Die Staatsanwaltschaft Kiel wird nun versuchen, die Besitzer der lang- und Kurzwaffen ausfindig zu machen. Einen extremistischen Hintergrund schließen die Behörden aus. "Der Mann war offenkundig mit der Arbeit überfordert", so ein Beamter.
Dem Büchsenmacher, der legal Waffen besitzen darf, droht im Fall einer Verurteilung wegen Unterschlagung eine Haftstrafe zwischen drei Monaten und fünf Jahren.