Starker Wind und viel Regen: Herbststurm „Mortimer“ hat vielerorts in Deutschland Probleme verursacht und vor allem den Fernverkehr der Bahn empfindlich getroffen. Einige Strecken waren zeitweise gesperrt, Reisende mussten Geduld aufbringen. Ein Autofahrer wurde bei Wittenberg (Sachsen-Anhalt) von einem umstürzenden Baum erschlagen. Im Laufe des Montags normalisierte sich die Lage wieder.
Die Lage im Überblick:
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Der DWD warnt weiterhin vor Sturmböen im Kreis Ostholstein/Küste (Stufe 2 von 4). Die Warnung gilt bis voraussichtlich 18:00 Uhr. "Es können zum Beispiel einzelne Äste herabstürzen. Achten Sie besonders auf herabfallende Gegenstände", heißt es in der Warnung.
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Bahnreisende im Norden haben auf immer mehr Strecken im Norden wieder freie Fahrt. Nach und nach gibt die Deutsche Bahn die gesperrten Strecken wieder frei.
Die Verbindungen Hannover - Bremen, Hamburg - Rostock - Stralsund und Berlin - Stralsund werden wieder bedient, wie die Bahn am Montag auf Twitter mitteilte. Wieder frei sind auch die Verbindungen Berlin - Hannover und Berlin - Hamburg.
Auch auf den wieder freien Strecken brauchen Reisende aber nach den Angaben Geduld, da es dennoch zu Verspätungen und Ausfällen kommen könne. -
Das Sturmtief hat nun auch den Fährfahrplan zu den Halligen durcheinander gebracht. So fiel die Fähre am Vormittag von Schlüttsiel auf dem Festland nach Langeneß über Hooge aus, wie die Wyker Dampfschiffs-Reederei (W.D.R.) auf ihren Internetseiten mitteilte. Auch die Fährverbindung am Nachmittag von Langeneß über Hooge zurück nach Schlüttsiel wurde wetterbedingt abgesagt.
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«Im Norden und Nordosten ist das Schlimmste noch nicht überstanden», sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Vormittag über die Wetterlage nach den nächtlichen Stürmen. Etwa von der Ostsee bis zum Erzgebirge bleibe es bis in die Nachmittagsstunden stürmisch, während das Tief ins Baltikum weiter ziehe. Dort, wo schauerartige Regenfälle hinzu kämen, könnten sich die Windgeschwindigkeiten auf Orkanstärke steigern. An diesen Orten drohten auch Unwetter mit Windgeschwindigkeiten von 110 Kilometern in der Stunde.
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Die Deutsche Bahn hat die weitgehende Sperrung ihres Fernverkehrs im Norden wegen des Sturmtiefs «Mortimer» für einen Teil der Strecken nach kurzer Zeit wieder aufgehoben. Wieder befahrbar seien die Strecken Hamburg - Hannover, Hamburg - Bremen, Bremen - Hannover sowie Hannover - Göttingen, teilte die Deutsche Bahn am Montagvormittag auf Twitter mit.
Weiter gesperrt seien dagegen die Verbindungen Hamburg - Berlin, Hannover - Wolfsburg - Berlin, sowie Wolfsburg - Braunschweig - Hildesheim - Göttingen.
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Die Bahn rät: Bitte informieren Sie sich vor Reiseantritt über Ihre Verbindung auf bahn.de der unter Tel. 0180/6996633 (20 ct/Anruf, bei Mobilfunk max. 60 ct/Anruf).
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"Züge des Fernverkehrs werden zurückgehalten", heißt es bei der Bahn. Im Regionalverkehr gab es zunächst keine größeren Behinderungen.
Wetterwarnungen für Schleswig-Holstein
Hier finden Sie alle Wetterwarnungen für Schleswig-Holstein.
Die Wetterlage: Ein Tiefdruckgebiet zieht von der Nordsee zur Ostsee. Seine Ausläufer bringen wechselhaftes und vor allem in der ersten Tageshälfte zum Montag stürmisches Wetter.
Die Experten vom Deutschen Wetterdienst (DWD) haben bereits am Sonntag eine Vorabinformation über Sturm- und Orkanböen über Schleswig-Holstein herausgegeben. Laut DWD birgt die Wetterlage ein hohes Unwetterpotenzial.
Nicht überall kommt es zu Gewittern
Sturm und Gewitter sind - wie Wetter im allgemeinen - immer ein lokales Phänomen. Das heißt, dass es nicht zwingend in jedem Ort zu Gewittern kommt, auch wenn davor gewarnt wird. Wir als Redaktion haben uns bewusst dafür entschieden, die amtliche Wetterwarnung an unsere Leser weiterzugeben.
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RND/pat