Er wurde im Iran geboren, besitzt aber seit vielen Jahren die deutsche Staatsbürgerschaft. Nach derzeitigen Erkenntnissen gebe es "eindeutig keinen terroristischen Hintergrund, weder in seiner Person noch in dem bislang recherchierten Umfeld", sagte Schleswig-Holsteins Innenminister Hans-Joachim Grote (CDU) am Freitagabend.
Der in Lübeck lebende Mann soll voraussichtlich am Sonnabendvormittag einem Haftrichter vorgeführt werden. Die Staatsanwaltschaft will einen Haftbefehl wegen versuchter vorsätzlicher Brandstiftung, gefährlicher Körperverletzung und Körperverletzung gegen ihn erwirken. Die Lübecker Oberstaatsanwältin Ulla Hingst konnte am Freitagabend noch keine Angaben zum Werdegang des 34-Jährigen machen.
Nach Einschätzung von Grote haben eine zufällig in der Nähe gewesene Streifenwagen-Besatzung und vor allem das schnelle Handeln des Busfahrers Schlimmeres verhindert. Der Busfahrer habe "schnell und couragiert gehandelt", sagte Grote. "Dem gebührt ein großer Dank." Der Busfahrer selbst wurde durch einen Faustschlag des Tatverdächtigen verletzt.
+++ Wir berichten in einem Live-Ticker +++
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- Am Freitagnachmittag gab es eine Attacke in einem Lübecker Linienbus
- Zehn Menschen wurden mit einem Stichwerkzeug verletzt
- Fahrgäste sollen den Täter überwältigt haben
- Ein terroristischer Hintergrund wird derzeit ausgeschlossen
Wir beenden den Liveblog für den heutigen Tag und bedanken uns für Ihre Aufmerksamkeit. Sobald es am Sonnabend neue Informationen gibt, erfahren Sie diese wie gewohnt auf KN-online.
Die Polizei will ihre Präsenz auf dem Sommerfest nun "deutlich wahrnehmbar für alle Besucher erhöhen", wie Lübecks Polizeichef Norbert Traps ankündigt.
Laut Grote hatte der Fahrer im Rückspiegel Qualm bemerkt, den Bus gestoppt und alle Türen geöffnet. Anschließend soll der mutmaßliche Täter nach ersten Erkenntnissen der Ermittler wahllos auf Fahrgäste eingestochen haben. Unklar ist noch, ob er das noch im Bus oder erst draußen tat. Der Fahrer sei zu dem Tatverdächtigen geeilt und von diesem geschlagen worden, sagte Grote. "Dann hat es ein Handgemenge gegeben." Gemeinsam hätten Passagiere und Fahrer versucht, den Mann zu überwältigen.
Polizisten, die zufällig in der Nähe Streife gefahren seien, hätten ihn festgenommen.
In dem Rucksack des Mannes fanden Experten Brandbeschleuniger, aber "keine weiteren Sprengmittel oder Ähnliches", sagte Hingst. Laut Innenminister Grote hat die Tat nach derzeitigen Erkenntnissen "eindeutig keinen terroristischen Hintergrund, weder in seiner Person noch in dem bislang recherchierten Umfeld". Die aufgefundenen Spuren deuteten nicht auf "einen Sprengsatz oder ein ähnliches Vergehen".
Detlev Zawadzki (l-r), Leiter der Kriminalpolizei Lübeck, Jan Lindenau (SPD), Bürgermeister Lübecks, Hans-Joachim Grote (CDU), Innenminister Schleswig-Holsteins, Ulla Hingst, Oberstaatsanwältin und Norbert Trabs, Leiter der Polizeidirektion Lübeck, äußern sich auf einer Pressekonferenz zu der Messerattacke in einem Linienbus. Foto: dpa
Nach der Messerattacke in einem voll besetzten Lübecker Linienbus verweigert der mutmaßliche Täter bislang die Aussage zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen. "Der Tatverdächtige hat sich bisher zu den Vorwürfen nicht eingelassen", sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Lübeck, Ulla Hingst, am Freitag. Der Mann sollte voraussichtlich am Sonnabendvormittag einem Haftrichter vorgeführt werden. Die Staatsanwaltschaft will einen Haftbefehl wegen versuchter vorsätzlicher Brandstiftung, gefährlicher Körperverletzung und Körperverletzung gegen den 34-Jährigen erwirken.
Laut Hingst hat der im Iran geborene Mann seit "vielen Jahren" die deutsche Staatsbürgerschaft. Er lebt in Lübeck. Weitere Angaben zu seinem Werdegang konnte sie zunächst nicht machen.
Nun recherchieren die Ermittler den Hintergrund des mutmaßlichen Täters. "All dieses läuft momentan, sowohl mit der Polizei als auch dem Verfassungsschutz", sagt Grote. Die Behörden prüften, ob es verdächtige Verbindungen des Mannes gebe. "Aber nach derzeitigem Stand ist dies zumindest jetzt nicht bekannt." Auch nach Angaben der Staatsanwaltschaft gibt es keine Hinweise auf eine Radikalisierung des mutmaßlichen Täters.
Nach Informationen der Lübecker Nachrichten ist der Tatverdächtige ein 34-jähriger Mann aus dem Iran, der die deutsche Staatsbürgerschaft hat und seit Jahren in Lübeck wohnt. Innenminister Grote gehe nicht von einem Terrorangriff aus und spriche derzeit von neun Verletzten.
Laut Oberstastaanwältin Hingst ist der Täter deutscher Staatsangehöriger. Der 34-Jährige sei nicht in Deutschland geboren: "Hinweise für politische Radikalisierung in irgendeiner Form haben wir nicht."
Innenminister Grote: "Der Täter hat nichts gerufen oder verlautbaren lassen gleichwohl wäre es unangemessen einen terroristischen Hintergrund auszuschließen. Der Rucksack mit dem Brandsatz stand im Gelenk des Gelenkbusses. Bürgermeister Lindenau will sehen wie es auf Travemünder Woche weitergeht, ob es eine feierliche Eröffnung gibt.
Foto: dpa
Von lno