Fest steht: Viele Hausarztpraxen erleben eine deutlich stärkere Nachfrage am Grippeschutz. Bestimmt 20 Prozent mehr Grippeschutz-Impfungen vermeldet auch der Allgemeinmediziner und Vorsitzende des Hausärzteverbandes Schleswig-Holstein, Dr. Thomas Maurer. „Darüber sind wir Ärzte natürlich erfreut. Offenbar sind die Menschen durch die Diskussion um den Impfstoff im vergangenen Jahr sensibilisiert worden sind. Das Thema ist vielen bewusst geworden.“
Kein Schutz vor Yamagata
Vor einem Jahr hatten Hausärzte kritisiert, dass die meisten der gesetzlichen Kassen nur den Dreifach-Impfstoff bezahlen, nicht aber den Vierfach-Impfstoff. Der hätte zusätzlich vor Influenza-B-Viren der Yamagata-Linie geschützt. Diese B-Viren verursachten nach Angabe des Robert Koch-Instituts rund 70 Prozent der Grippeerkrankung. Diese Variante verlief zwar meist glimpflicher als die anderen Grippefälle, sorgte aber für massenweise Krankschreibungen und Fehltage.
Nur noch wenige Hersteller für Grippe-Impfstoff
In diesem Jahr ist der Vierfach-Impfstoff deshalb Standard. „Das ist offenbar für viele Menschen eine Zusatzmotivation“, sagt Dr. Thomas Friedrich, Geschäftsführer vom Apothekerverband Schleswig-Holstein. Durch die hohe Nachfrage sei es in einigen Regionen bereits zu kurzfristigen Lieferengpässen gekommen. Einen Mangel an Grippe-Impfstoff, wie er aus anderen Bundesländern gemeldet wird, gebe es in Schleswig-Holstein aber nicht.