Im April 2019 suchte eine Wolf bei Herrnburg im Landkreis Nordwestmecklenburg und in unmittelbarer Nähe der Hansestadt Lübeck mehrfach die Nähe zu Hunden. Spaziergänger berichteten übereinstimmend, dass der Wolf bis auf wenige Meter herangekommen sei.
"Der Wolf ist nicht aggressiv gewesen, hat sich aber auch nicht vertreiben lassen und ein hartnäckiges Interesse an den mitgeführten Hunden gezeigt", erklärt Martin Schmidt vom zuständigen Landesamt LLUR in Flintbek.
Wolf als auffällig eingestuft - Hunde anleinen!
Ein Interesse an Hunden wurde auch vereinzelt schon bei Wölfen in anderen Bundesländern beobachtet. Oft handelte es sich um junge Wölfe, die besonders neugierig sind. Das Verhalten des Wolfes bei Lübeck wurde als auffällig eingestuft. "Wir prüfen gegenwärtig geprüft, inwieweit Maßnahmen zur Vergrämung dieses Wolfes ergriffen werden müssen", sagte Schmidt.
Spaziergänger im Lübecker Bereich sollten auf jeden Fall ihre Hunde an die Leine nehmen. Und: Damit sich der Wolf in keinem Fall weiter an den Menschen gewöhnt, darf es auf keinen Fall gefüttert werden. Dies ist ohnehin nach dem Landesnaturschutzgesetz streng verboten und gilt auch für eine indirekte Fütterung, beispielsweise durch weggeworfene Speisereste oder Hundeleckerchen.
Bei Sichtung eines Wolfes: Wolfshotline anrufen
Wer einen Wolf sieht, sollte sich nie dem Tier annähern. Sollte das Tier auf Menschen zukommen, sollte es aktiv durch Lärm vergrämt werden. Man sollte sich unverzüglich - langsam und ruhig - zurückzuziehen.
Entsprechende Beobachtungen sollten sofort der Wolfshotline des Landes (0 174 / 63 30 335) gemeldet werden. Das Wolfsmanagement bitte auch, etwaige Fotos oder Videos von Begegnungen und Beobachtungen zur Verfügung zu stellen.
Toter Wolf war eine Fähe
Aufgeklärt ist inzwischen die Identität des Wolfes, der am 21. April 2019 auf der A1 bei Bad Oldesloe totgefahren wurde. Die Analyse im Senckenberg-Institut hat ergeben, dass es sich um die die Fähe GW1222 f gehandelt war. Sie war offenbar auf der Wanderschaft und ist erstmalig in Schleswig-Holstein nachgewiesen worden. Wo sie herstammt, ist noch unbekannt.