"Der Klimawandel kennt keine Ferien", erklärt Mirja (17), eine der Organisatorinnen. "Wir werden deshalb auch an diesem Freitag für mehr Klimaschutz aktiv sein, obwohl kein Unterricht mehr stattfindet." Diesmal will man sich nicht auf den Protest vor dem Kieler Landeshaus beschränken, sondern sich dort um 10 Uhr treffen und nach einer Auftaktkundgebung zunächst zur Alten Mu, weiter zum Bahnhof und abschließend zum Rathaus ziehen.
Anschluss an internationale Bewegung
Beim ersten Aktionstag am 14. Dezember hatten die Streikenden beschlossen, es nicht bei einem einmaligen Protest zu belassen. Man habe sich der internationalen Bewegung fridaysforfuture (Freitage für die Zukunft) angeschlossen, erklärt Mirja. Initiiert worden ist die Bewegung von der Schwedin Greta Thunberg, die seit Ende der Sommerferien jeden Freitag streikt. Damit will sie solange weitermachen, bis Schweden die Treibhausemissionen um 15 Prozent senkt - jedes Jahr.
Vorbild aus Schweden
Die 15-Jährige hat mit ihrem Protest schnell für Aufmerksamkeit gesorgt. Das lag nicht nur an ihrem Namen: Einer ihrer Vorfahren ist der Chemie-Nobelpreisträger Svante Arrhenius. Er hatte bereits 1896 berechnet, dass ein massiver Kohlenstoffdioxid-Ausstoß zum Treibhauseffekt führen kann. Greta Thunberg beschäftigt sich seit Jahren mit dem Klimawandel, versucht, ihre persönliche Treibhausbilanz zu senken, etwa indem sie auf das Fliegen verzichtet.
"Industrienationen müssen vorangehen"
Doch nach den Waldbränden und Dürren in diesem Sommer wollte sie mehr. Mit ihrer Streikaktion wollte sie ihre Generation motivieren, gemeinsam Druck zu machen für eine massive Klimaschutzpolitik. Dabei müssten vor allem die Industrienationen vorangehen: „Schweden ist ein reiches Land. Deshalb sind wir verpflichtet, schneller als andere die Emissionen zu senken.“ Auch in ihrer Rede auf der Klimakonferenz in Polen hat die Schwedin dies gefordert. Dadurch hat ihre Bewegung viele weitere Unterstützer gewonnen.