Corona: Händler kommen beim Bringdienst für Lebensmittel kaum hinterher

Bei vielen Lebensmittelhändler in Kiel und Umgebung werden jetzt laufend Transporter beladen. Die Geschäfte kommen an ihre Grenzen, denn immer mehr Menschen bestellen auch ihre Lebensmittel, anstatt vor Ort im Geschäft einzukaufen. Etwa 50 Lieferungen gehen am Tag raus, berichtet Birgit Fraling von Edeka Fiedler in Kiel-Suchsdorf. „Das boomt extrem.“ 20 bis 30 Touren passen in einen Lkw hinein, der dann seine Runde macht. Man komme allerdings bei den Bestellungen kaum noch hinterher. „Meine Fahrer schieben Überstunden ohne Ende.“ Und diese müssten ja nicht nur fahren und ausladen, sondern auch an der Tür kassieren können. Deshalb hat Fiedler eine einfache Regel: Auch wenn man manche Kunden auf eine spätere Lieferung vertrösten müsse, schiebe man ältere Menschen immer noch dazwischen. „Wenn Not am Mann ist, können wie die ja nicht abweisen“, sagt Fraling. Nachfrage wegen Corona: Der Schlemmermarkt bekommt Hilfe: „Massiv“ sei die Nachfrage auch bei Schlemmermarkt Freund in der Holtenauer Straße in Kiel, wie Chefin Imke Freund berichtet. Aber: „Wir haben genügend Fahrer.“ Denn Freund ist es gelungen, aus den umliegenden Geschäften in der Holtenauer Straße, die schließen mussten, Mitarbeiter zu beschäftigen. Seien es Beschäftigte, die auf Kurzarbeit gesetzt wurden, oder studentische Aushilfen, die jetzt bei Freund mit anpacken, um Lieferungen vorzubereiten. Übrigens glaubt Imke Freund nicht, dass die Krise zu einem generellen Durchbruch beim Online-Geschäft führen wird. „Viele Menschen gehen gern bei uns einkaufen, speziell auch ältere, und das bleibt auch so.“ Einen eigenen Shop, den der Schlemmermarkt früher betrieb, will Freund deshalb nicht wieder auflegen. Momentan wird über Telefon oder mit dem Einkaufszettel bestellt, der auf der Webseite eingegeben werden kann. Bezahlt wird generell per Lastschrift und nicht beim Fahrer. Auch Imke Freund betont, dass es keinen Grund gebe, Hamsterkäufe zu machen, auch nicht über den Lieferservice. „Wir bekommen täglich Ware, es ist genug da.“ Auch Rewe meldet hohe Nachfrage: Der Boom hat natürlich auch den Lebensmittelgiganten Rewe erreicht. „Beim Lieferservice verzeichnen wir – analog zum stationären Handel – eine erhöhte Nachfrage nach lang haltbaren Lebensmitteln, Nährmitteln, Konserven und Drogerieartikeln“, sagt Sprecherin Kristina Schütz. Diese hohe Nachfrage könne vereinzelt auch zu Wartezeiten von wenigen Tagen führen – diese Überlastspitzen sind aber kein bundesweites Bild, der Rewe Lieferservice könne regulär genutzt werden. In den großen Famila-Märkten in Kiel und Umgebung, die ebenfalls einen Bringdienst anbieten, ist man etwas zurückhaltender, denn auch dort kommt man kaum mit den Lieferungen hinter. „Der Andrang ist wirklich sehr groß“, sagt Sprecherin Bärbel Hammer und hält fest: „Unser Schwerpunkt bleibt der In-House-Verkauf.“ Kennen Sie schon die Post aus dem Newsroom? Den kostenfreien Newsletter der Kieler Nachrichten versenden wir Mo-Fr ab 17 Uhr. Hier können Sie sich für unser Mailing anmelden. Sie interessieren sich für Holstein Kiel? Dann melden Sie sich hier für den Newsletter " Holstein Kiel - Die Woche " kostenfrei an. Versand: jeden Freitag, 11.30 Uhr. Lesen Sie auch: Corona in Schleswig-Holstein: Das müssen Sie wissen Coronavirus: So ist die aktuelle Lage in Schleswig-Holstein Covid-19: Wer in Schleswig-Holstein getestet wird Kiel richtet neues Bürgertelefon ein Erste Händler teilen Toilettenpapier zu Kieler Woche 2020: Wie entscheidet die Stadt Keine Veranstaltungen, Zugangsbeschränkungen, kein Kino, uvm.: Das sieht der Erlass der Landesregierung vor Schleswig-Holstein: Landtag rüstet sich für die Corona-Krise Corona-Krise: Die Regierungserklärung von Daniel Günther im Wortlaut Ämter und Behörden beschränken Zutritt für Besucher: Das müssen Sie wissen Coronavirus: Das ändert sich alles bei der Landespolizei Einkaufen in Zeiten von Corona: Plexiglas, Abstand halten, Lieferservice Kiel: Jetzt 20 bestätigte Infektionen Kammer sucht zusätzliche Ärzte Flensburger Werft unterbricht Produktion Corona in Schleswig-Holstein: So ist die Lage in den Firmen Wie geht es den ersten Covid-19-Patienten aus Schleswig-Holstein? Coronavirus: Kitas fünf Wochen geschlossen - Gebühren werden erstattet Uni Kiel erwägt, das Semester zu streichen Pflegekammer fordert regelmäßige Corona-Tests für Personal Betreuungsnot: Welche Rechte haben Arbeitnehmer? Unterricht per Video: Olzeborchschule vermittelt Lernstoff im Internet Das bedeutet der Coronavirus-Fall für Holstein Kiel Coronavirus: Wer zahlt, wenn Konzert oder Urlaub ausfallen? Wie gefährlich ist das Coronavirus? Experte im Interview Coronavirus: So können Sie Desinfektionsmittel selbst herstellen So schützen Sie sich vor dem Coronavirus Coronavirus: Was passiert bei einer Quarantäne Ehepaar nach Urlaub im Krankenhaus Coronavirus: Expertenrat empfiehlt Impfung gegen Pneumokokken Erste Grippe-Tote in Schleswig-Holstein Weitere Informationen zum Coronavirus erhalten Sie auf unserer Themenseite.

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