Die Mitarbeiter der 1905 gegründete Werft Nobiskrug erfuhren die Hiobsbotschaft am Freitag auf einer Betriebsversammlung. Die zur German Naval Yards-Gruppe gehörende Werft soll an die neuen Herausforderungen im Schiffbau angepasst und zukunftsfähig gemacht werden.
60 Mitarbeiter sollen nach Kiel wechseln
„Kurzfristig müssen wir als Nobiskrug rund 60 Mitarbeiter verändern und werden diesen eine Weiterbeschäftigung bei unserer Schwesterwerft German Naval Yards Kiel GmbH anbieten“, versprach Bertram Liebler, Geschäftsführer der Werft in Rendsburg. Grund: Kiel ist derzeit gut ausgelastet. Zwei Korvetten für Israel und das neue Forschungsschiff "Atair" liegen in den Hallen. Zwei weitere Korvetten gehen in Kürze in die Fertigung. Außerdem sollen Sektionen für die fünf neuen Korvetten der deutschen Marine gebaut werden.
Zwei Rümpfe für Superjachten in Kiel
In Kiel wird zudem ein neues Hallendock errichtet. Auch zwei Rümpfe für Superjachten werden gebaut, die später am Standort Rendsburg ausgerüstet werden sollen.
30 Mitarbeiter droht betriebsbedingte Kündigung
Am Standort Rendsburg sind die Möglichkeiten für weiteren Schiffbau außerdem durch die enge Obereider begrenzt. Der Personalabbau soll so sozialverträglich wie möglich erfolgen. „Hinzu kommt die heute schon feststehende Fluktuation“, sagte Liebler. Altersteilzeitmodelle oder die Überführung in eine Transfergesellschaft sollen 80 Mitarbeiter betreffen. 30 Mitarbeitern droht jedoch die betriebsbedingte Kündigung. Weitere 20 Stellen sollen mittelfristig ebenfalls wegfallen.