Kahlschlag bei Karstadt in Schleswig-Holstein: Nur Filiale in Kiel bleibt

Geschlossen werden demnach die Standorte Flensburg, Neumünster, Lübeck und Norderstedt. Bundesweit sollen offenbar mindestens 62 Filialen von Karstadt und Kaufhof geschlossen werden, bis zu 6000 Arbeitsplätze gehen damit verloren. 110 Standorte sollen bestehen bleiben, darunter auch Kiel. Verdi: Landesregierung muss handeln: Verdi-Sprecher Frank Schischefsky forderte die Landesregierung zu schnellem Handeln auf: "Der Wirtschaftsminister muss nun zügig die Bürgermeister und Vermieter an einen Tisch holen, um Gegenkonzepte zu erarbeiten." Die Entscheidung der Essener Konzernzentrale könne so nicht einfach hingenommen werden. Zeit für Gegenkonzepte ist allerdings kaum vorhanden: Bereits am Montag soll die Gläubigerversammlung das Konzept beschließen. Landesweit steht Karstadt für annähernd 500 Beschäftigte. Offen ist bislang noch die Zukunft von Karstadt Sport. Lesen Sie auch: Kommentar von U. Metschies - Auslaufmodell Warenhaus Die Krise dauert schon lange: Der Konzern Galeria Karstadt Kaufhof hat durch die Corona-Krise enorme Umsatzeinbrüche erlitten, kämpft jedoch seit langem schon ums Überleben. „Das ist eine ganz bittere Botschaft für die Beschäftigten im Karstadt-Traditionsland Schleswig-Holstein", sagte Matthias Baumgart, Landesfachbereichsleiter Handel von Verdi Nord. Offenbar zahlten einmal mehr die Beschäftigten der betroffenen Filialen die Zeche für die "Fehler des obersten Managements und die Ignoranz der Unternehmensführung", was Vorschläge von Betriebsräten und Beschäftigten angehe. Kein Unternehmen habe die Innenstädte im Land so mitgeprägt wie Karstadt. Es habe massive Auswirkungen, wenn dieser Anker verschwinde. Wann die Filialen geschlossen werden sollen, ist der Gewerkschaft noch nicht bekannt. "Katastrophe für die Innenstädte": Der Handelsverband Nord spricht von einer "Katastrophe für die betroffenen Innenstädte". Die Corona-Krise habe Galeria Kaufhof Karstadt zu einem extrem ungünstigen Zeitpunkt getroffen. "Generell haben sich aber auch die Bedingungen für Kaufhäuser verschlechtert", sagte Verbandssprecherin Mareike Petersen. Das Wirtschaftsministerium in Kiel hatte sich seit Freitag früh intensiv um Informationen durch den Konzern bemüht, bis zum Nachmittag allerdings vergeblich. Minister Bernd Buchholz (FDP) bezeichnete die sich abzeichnende Entwicklung als "sehr bittere Pille". Newsletter der Kieler Nachrichten Kennen Sie schon die Post aus dem Newsroom? Den kostenfreien Newsletter der Kieler Nachrichten versenden wir Mo-Fr ab 17 Uhr. Hier können Sie sich für unser Mailing anmelden. Sie interessieren sich für Holstein Kiel? Dann melden Sie sich hier für den Newsletter " Holstein Kiel - Die Woche " kostenfrei an. Versand: jeden Freitag, 11.30 Uhr. Lesen Sie auch: Corona-Liveblog: So ist die aktuelle Lage in Schleswig-Holstein Corona-Regeln: Wer muss in Schleswig-Holstein die Abstandsregel einhalten? Großveranstaltungen bleiben bis Ende Oktober verboten Kiellauf und Drachenboottage 2020 fallen aus Segeln plus X: Neuregelung keine Bremse für Kieler Woche light Zu alt für Corona-App: Wenn die Installation am Handy scheitert Corona-Frage: Trotz Quarantäne zum Briefkasten? Oktoberfest bei Möbel Kraft in Bad Segeberg ist abgesagt Heiraten in Corona-Zeiten: Hickhack um die Party im Garten Handball-Spiele vor Publikum: THW Kiel hofft auf Ausnahmeregelung Corona-Krise: Prinz Willy erhält eine Ausnahmegenehmigung KN-Umfrage: Vermissen Sie Partys und Konzerte? Corona in Schleswig-Holstein: Das steht in der neuen Quarantäne-Verordnung Corona in Schleswig-Holstein: So viele Genesene und Erkrankte gibt es aktuell Weitere Informationen zum Coronavirus erhalten Sie auf unserer Themenseite.

300 Jobs sind bedroht - Nur eine Filiale bleibt: Kahlschlag bei Karstadt in Schleswig-Holstein