Im Kampf gegen Müll und Plastik wird nicht nur die großflächige Verwendung von Kunststoff in der Verpackungsindustrie kritisiert. Auch das Design der Verpackungen ruft Verbraucher- und Umweltschützer auf den Plan. Denn übergroße, blickdichte Kartons, Behälter, Tüten und Dosen suggerieren den Kunden in vielen Fällen, dass sie mehr Inhalt kaufen, als sie es wirklich tun.
Zudem entsteht eine größere Menge Abfall. „Dabei ließe sich viel Verpackungsmaterial einfach einsparen, wenn die Verpackungen vollgefüllt wären“, teilte die Verbraucherzentrale Hamburg mit.
Wie dreist die Hersteller bei einigen „Luftverpackungen“ schummeln, hat der Verein kürzlich untersucht. Dafür wurden 14 Supermarkt-Produkte, über die sich Kunden zuvor beschwert hatten, von einem Röntgengerät durchleuchtet. Die Verbraucherzentrale berechnete zudem die sogenannte „Lufthöhe“ – also den Anteil der Verpackung, der nicht befüllt war. Die Bilder veranschaulichen eindrucksvoll, dass Inhalt und Hülle stark voneinander abweichen.
Das Ergebnis: Die meisten getesteten Lebensmittel- und Haushaltsprodukte waren nicht einmal zur Hälfte befüllt. Im Schnitt waren die Verpackungen zu 59 Prozent mit Luft befüllt.
Am schlechtesten schnitt im Vergleich der „Mondamin Lieblingsgrießbrei Klassischer Art“ ab. Die Lufthöhe lag hier bei 83 Prozent. Auch die Verpackung von „Risotto Milanese“ von Riso Scotti war nur zu 19 Prozent gefüllt.
Von RND/mkr