Die zum ThyssenKrupp-Konzern gehörende Kieler Werft soll bei dem Auftrag mit einer indischen Werft zusammenarbeiten. Die Freude über den Auftrag mit einem Gesamtvolumen von 35 Millionen Euro ist bei TKMS groß. „Es ist ein wichtiger Meilenstein in unserem langjährigen Engagement für Indien. Wir haben die Fähigkeit, jedes Waffensystem zu integrieren, das von der indischen Marine ausgewählt wird“, sagt Gurnad Sodhi, Geschäftsführer von ThyssenKrupp Marine in Indien. Die Boote sind bislang mit acht Torpedorohren ausgerüstet, aus denen lediglich Torpedos verschossen werden. Zukünftig sollen aber auch Flugkörper zur Bekämpfung von Schiffen hinzukommen. In diesem Fall geht es um den von Boeing in den USA gelieferten Seezielflugkörper Harpoon. 2014 hatte Indien vom Pentagon grünes Licht für den Kauf von 22 Raketen inklusive Zubehör und Testgeräten erhalten. Der Preis für die Anschaffung sind rund 100 Millionen Euro.
Die Integration der Harpoon-Flugkörper soll zunächst in zwei der vier bei HDW in Kiel und bei Naval Dockyard in Mumbai gebauten Boote der „Shishumar“-Klasse erfolgen. Die 64 Meter langen U-Boote gehören zum Typ HDW 209/1500. Der Bau des ersten Bootes begann 1982 in Kiel. Lieferung war im Sommer 1986. Durch die Modernisierung sollen die Boote mindestens weitere zehn Jahre im Dienst bleiben. Indiens U-Bootflotte besteht im Kern heute aus neun russischen Booten des Typs Kilo und vier Booten des HDW-Typs. Aktuell sind sechs Boote des französischen Scorpene-Typs im Bau.