Rendsburg, Schwentinental: Wer übernimmt die Real-Märkte in Schleswig-Holstein?

Von Schwentinental bis Oststeinbek ist unklar, wie es mit den Real-Märkten in Schleswig-Holstein weitergeht. Eigentlich sollte im dritten Quartal 2020 eine Lösung gefunden werden, doch das Jahr verstrich und die Zukunft der großen Einkaufsmärkte ist offen, berichtet die Gewerkschaft Verdi. Die Märkte sind im Eigentum der SCP Group, eine Investmentfirma mit Sitz in London - und die schweigt zur Entwicklung. In Schleswig-Holstein ist Real mit Märkten in Rendsburg, Schwentinental, Henstedt-Ulzburg, Flensburg, Schleswig, Lübeck und Oststeinbek vertreten. Zwischenzeitlich gab es schon Gerüchte, dass der Lübecker Markt zu Edeka und der Oststeinbeker zu Kaufland wechseln sollen, doch die haben sich nicht erhärtet. Auch die Kette Globus, die jetzt den Real-Markt in Rostock übernommen hat, äußerte bisher kein Interesse an den Märkten in Schleswig-Holstein. Übernimmt Edeka die Real-Märkte in Schleswig-Holstein? "Es gibt bisher keine Entscheidung. Für die Beschäftigten steigt die Unsicherheit", sagt Matthias Baumgarten, Fachbereichsleiter Handel bei Verdi. Immerhin arbeiten in Schleswig-Holstein rund 1000 Menschen bei Real. Am 22. Februar soll entschieden werden, welche Märkte zu Edeka gehen. Die Handelskette hatte bereits den geschlossenen Markt in Neumünster in neuer Form wiedereröffnet. Dass sie an der Übernahme von Real-Standorten in Schleswig-Holstein interessiert ist, dafür gibt es aber keine Anzeichen. Metro hatte 2018 angekündigt, sich von der angeschlagenen Supermarktkette trennen zu wollen. Im Juni 2020 wechselten sämtliche Märkte den Besitzer und gingen an das deutsch-russische Konsortium des Immobilienriesen "x+Bricks" und dem Investor SCP Group. Laut "Business Insider" planen die Investoren, den Großteil der 279 bundesweiten Real-Filialen an Kaufland, Edeka und Globus weiterzuverkaufen. Als neues Datum gilt Mitte 2022, bis dahin soll der Verkauf abgeschlossen sein. Geplant sei aber auch, rund 30 Märkte zu schließen, hieß es - nur welche, das bleibt größtenteils noch offen. Real kündigt Schließung von zehn Filialen an: Am Donnerstag wurde lediglich die Schließung von zehn weiteren Filialen kommuniziert. Betroffen sind die Filialen in Ansbach, Dortmund-Eving, Haßloch, Kenn, Maintal, Mönchengladbach-Neuwerk, Neustadt an der Aisch, Villingen-Schwenningen, Hannover-Linden und Cuxhaven. Sie werden am 30. September 2021 den Betrieb einstellen, wie die Handelskette am Mittwoch mitteilte. Es gebe keine wirtschaftliche Perspektive mehr für die betroffenen Märkte und es habe sich trotz intensiver Bemühungen auch kein Interessent für eine Übernahme der Standorte gefunden, betonte das Unternehmen. Zuvor hatte die "Lebensmittel Zeitung" darüber berichtet. Bereits im Juni vergangenen Jahres hatte Real in einem ersten Schritt die Schließung von acht Filialen zum 31. Januar angekündigt. Kaufland lässt 13 Märkte umbauen: Das Bundeskartellamt hat inzwischen grünes Licht für die Übernahme von bis zu 92 Real-Märkten durch den Wettbewerber Kaufland gegeben. Die Supermarktkette Globus bekam die Freigabe für den Erwerb von 24 Real-Standorten. Auch Edeka ist am Erwerb von bis zu 72 Real-Filialen interessiert. Doch ist das Schicksal von zahlreichen Filialen noch offen. Kaufland hatte bereits in einem Brief an seinen Lieferanten den Umbau von 13 Real-Standorten bis Mai angekündigt. Doch diese Märkte befinden sich allesamt außerhalb Schleswig-Holsteins und Hamburgs, bevorzugt in Niedersachsen und Hessen.