Betroffen sind zunächst zwei Patrouillenboote, die bereits in Wolgast für den Transport vorbereitet wurden und dort jetzt erst einmal aufgelegt werden. Zwei weitere sollten bis Jahresende folgen. Doch die Auslieferung der fertig ausgerüsteten Boote liegt auf Eis.
Der Bau der Einheiten geht am Standort der Lürssen-Gruppe in Wolgast nach KN-Informationen jedoch vorerst weiter, da die Grundsatzentscheidung zum Bau bereits 2014 gefallen ist. Die Lürssen-Gruppe hatte damals den Auftrag zum Bau von insgesamt 146 Einheiten zu einem Komplettpreis von 1,5 Milliarden Euro erhalten. Vor der Auslieferung benötigt die Werft aber bei jedem Boot eine Ausfuhrfreigabe durch das Wirtschaftsministerium.
Produktion läuft weiter auf Hochtouren
„Selbstverständlich werden wir jede politische Entscheidung über die Ausfuhr der in Wolgast gefertigten Boote respektieren“, sagte am Montag ein Sprecher der Werft. Die Produktion läuft auf Hochtouren. „Auch nach Jahren leistet der Auftrag zur Serienproduktion der Küstenwachboote nach wie vor einen großen Beitrag zur Auslastung der Peene-Werft“, ergänzt der Werftsprecher. Der Bau der Einheiten ist auf mehrere Standorte aufgeteilt.
Ein Teil des Auftrags sind auch 80 Einsatzboote und einige Landungsboote, die von Werften in Frankreich und Singapur im Unterauftrag von Lürssen für Saudi-Arabien gebaut werden. Diese Lieferungen sind bislang nicht von dem Verbot betroffen.
Betroffen sind aber Patrouillenboote und Korvetten der 40 und 60 Meter-Klasse von der Peenewerft in Wolgast. 13 Boote wurden bislang geliefert. Weitere 20 Einheiten sollten folgen. In den Booten sind Systeme nicht nur von Lürssen, sondern auch von Zulieferern aus ganz Norddeutschland verbaut, darunter auch von vielen Unternehmen aus Schleswig–Holstein.