Nachdem uns das Hoch „Ulla“ bereits im Juni 2019 zum Schwitzen gebracht hat, bringt das nächste Hoch „Yvonne“ erneut warmes Sommerwetter nach Deutschland. Die Top-Werte können laut Deutschem Wetterdienst (DWD) sogar an der 40-Grad-Marke kratzen.
Doch es gibt Hoffnung für Hitzegeplagte: Mit ein paar einfachen Schritten lässt sich eine praktische Klimaanlage für zu Hause bauen. Unsere Video-Animation zeigt, wie das geht.
Die Anleitung zur DIY-Klimaanlage im Video:
Klimaanlagen: Angenehme Kühlung oder teure Stromfresser?
Natürlich kann die selbstgebaute Klimaanlage keine Wunder vollbringen. Doch auch wenn sie nicht so effektiv kühlt, wie ein herkömmliches Klimagerät – für ein wenig Erfrischung an den heißen Tagen eignet sie sich allemal. Damit ist die DIY-Klimaanlage eine günstige Alternative zu gekauften Geräten.
Denn diese haben nicht unbedingt den besten Ruf. Häufig gelten sie als teure Stromfresser – nicht ganz zu Unrecht, wie ein aktueller Test der Stiftung Warentest zeigt. Allerdings ist Klimaanlage nicht gleich Klimaanlage. Zehn Geräte hat die Stiftung getestet, fünf fest installierte und fünf mobile.
Stromkosten von über 70 Euro im Monat
Die mobilen Varianten sind bereits für wenige hundert Euro erhältlich, ganz einfache Varianten kosten sogar unter 100 Euro. Diese sogenannten Monoblockgeräte können einfach in die Steckdose gesteckt werden. Der Haken: beim Abkühlen wird heiße Luft über einen Abluftschlauch nach draußen befördert, der aus dem Fenster hängen muss. Weil dadurch das Fenster immer einen Spalt offen stehen muss, gelangt die heiße Luft zurück in die Wohnung.
Ein weiteres Manko ist der hohe Energieverbrauch: Laut Experten vom Vergleichsportal „Verivox“ verbrauchen mobile Klimaanlagen bei einer täglichen Nutzung von acht Stunden monatlich insgesamt 240 Kilowattstunden. Damit liegen die monatlichen Stromkosten für die Klimaanlage bei etwa 71 Euro.
Klimaanlagen schaden der Umwelt
Der hohe Stromverbrauch ist nicht nur teuer, sondern treibt auch den globalen Energiebedarf gravierend in die Höhe. Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) entfallen zehn Prozent des weltweiten Stromverbrauchs auf Klimaanlagen. Bis 2050 könnte sich der Stromverbrauch solcher Anlagen noch einmal verdreifachen.
Fest installierte Geräte, sogenannte Splitgeräte, verbrauchen weniger Strom und kühlen laut Stiftung Warentest gleichzeitig schneller. Diese Geräte bestehen aus einer Außen- und einer Inneneinheit. Dazwischen zirkuliert ein Kältemittel, das Wärmeenergie nach draußen transportiert. Damit sind sie deutlich energiesparender als mobile Geräte. Dafür ist der Kaufpreis aber auch höher: Die fünf getesteten Splitgeräte kosten zwischen 1.870 und 2.510 Euro.
Ventilator, Rollos und Fensterläden – das sind die Alternativen
Eine deutlich günstigere und energiesparende Alternative ist der klassische Ventilator. Anders als die Klimaanlage kühlt dieser nicht selber, sondern sorgt durch Luftbewegung für ein erträglicheres Klima. Der Luftstrom trocknet Schweiß auf der Haut und schafft so einen Abkühlungseffekt. Ein Ventilator kostet in der Anschaffung um die 50 Euro. Wird er für einen Monat lang täglich acht Stunden betrieben, erzeugt er laut „Verivox“ Kosten in Höhe von rund 4 Euro.
Wer kein Geld ausgeben oder die Umwelt schützen möchte, kann sich auch ohne Gerät vor den heißen Sommertemperaturen schützen. Der beste Weg ist, die Hitze gar nicht erst hereinzulassen. Dazu sollten Fenster und Türen tagsüber immer geschlossen bleiben.
Wenn die Sonne auf die Fenster knallt, helfen außerdem Außenrollläden, Rollos oder Fensterläden dabei, die Hitze aus der Wohnung fernzuhalten. Erst am späten Abend kann die kühle Luft von draußen zur Abkühlung genutzt werden. In der Nacht sollte dann alles auf Durchzug stehen. So lassen sich die heißen Sommertage auch ohne teure Klimaanlagen einigermaßen aushalten.
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Von RND/Mario Sadlau/Luisa Ziegler