Türme für finnische Windanlagen werden im Kieler Hafen für Finnland verladen

Der Kieler Hafen ist für alle Arten von Spezialladung gut. Aktuell sind auch Betonsegmente im Hafen zu sehen. Es handelt sich dabei um Teile für neue Windparks in Finnland. Jetzt wurden auch erstmals Teile davon am Norwegenkai umgeladen. Am Sonntag machte überraschend der schwedische Frachter „Tundraland“ der Svenska Orient Linien am Norwegenkai fest. Der 190 Meter lange RoRo-Frachter kam aus Zeebrügge und lud am Norwegenkai mehrere Paletten mit Betonteilen. Die tonnenschweren Schalensegmente sind für finnische Windparks bestimmt und sollen in Oulu im Norden Finnlands gelöscht werden. „Das ist ein spannendes Projekt“, sagt Jens-Broder Knudsen, Geschäftsführer der Kieler Agentur Sartori & Berger, den Umschlag organisiert hat. Made in Osterrönfeld für Finnland: Die Teile kamen aus dem Werk von Max Bögl in Osterrönfeld per Lastwagen nach Kiel. Dort wurden sie auf Spezialfahrzeuge für die Verschiffung auf die „Tundraland“ umgeladen. Das Schiff kam von Zeebrügge durch den Kanal nach Kiel. Ein Umschlag am Kai in Osterrönfeld war nicht möglich, da dort die passende RoRo-Rampe für die „Tundraland“ fehlte. So kam der Seehafen Kiel ins Spiel. Dort gibt es Rampen für alle Arten von RoRo-Frachtfähren. Die „Tundraland“ kam gegen 18 Uhr und konnte die Segmente innerhalb von drei Stunden über die große Heckrampe an Bord laden. Weitere Verladung soll am kommenden Sonntag erfolgen: „Am kommenden Sonntag wird es eine weitere Verladung am Norwegenkai geben“, berichtet Knudsen. Danach sollen weitere Segmente im Ostuferhafen verladen werden. Der Kieler Hafen hat sich dabei wieder einmal als Hafen für Spezialtransporte bewährt. Insgesamt sind Betonsegmente für 30 große Windanlagentürme in Finnland bei Max Bögl in Osterrönfeld bestellt worden. Dabei handelt es sich um so genannte Hybridttürme 2.0 des Herstellers. „Mit diesem neuen System lassen sich Nabenhöhen von bis zu 190 Meter bei Windanlagen realisieren. Damit sind wir weltweit führend“, so der Hersteller. Die neue Generation von Turmsegmenten benötige weniger Material bei gleicher Standsicherheit. Die Alternative zu den Betonsegmenten sind Stahltürme mit großem Durchmesser und einer Länge von über 100 Metern. Diese Transporte brauchen jedoch spezielle Genehmigungen für den Straßentransport. Die Betonsegmente von Max Bögl hingegen können als normaler Straßentransport mit Sattelschleppern über die Autobahn oder Bundesstraßen transportiert werden. In dem Werk sind bereits 50 Prozent des Finnland-Auftrages ausgeliefert. Bis zum Sommer sollen alle Segmente auf Fähren nach Finnland verladen sein. Da Finnland neben der Atomkraft auch die Windenergie vorantreibt, könnten weitere Aufträge folgen. Knudsen: „Wir haben gezeigt, dass so etwas auch hier in Kiel geht.“