Hohwacht oder Schwartbuck: Solarparks boomen auch im Kreis Plön

Schon 2010 plante die Hessische Hausstiftung (Gut Panker) in Schwartbuck einen Solarpark. Sogar noch etwas größer als heute. Das Vorhaben scheiterte aber. Die Bundesregierung änderte damals ihre Förderrichtlinien. Ohne Zuschüsse lohnte es sich nicht. Bürgermeister Peter Manzke: „Wir waren damals nur ein halbes Jahr zu spät.“ Die neuen Solar-Paneelen: Billig und leistungsstark: Die Rahmenbedingungen haben sich geändert. China produziert mittlerweile leistungsstärkere Solar-Paneele als vor zehn Jahren, die zudem deutlich günstiger sind. Die Anlagen rentieren sich heute auch ohne staatliche Hilfe. Überall in Schleswig-Holstein entstehen Solarparks. Die Entwicklung hat nun auch den Kreis Plön erreicht. Schwartbuck stimmt grundsätzlich zu: „Wir wollen das positiv weiterverfolgen“, sagte Bürgermeister Manzke in der Sitzung. Alle Gemeindevertreterinnen und -vertreter stimmten dem zu. Zuvor diskutierten die Schwartbucker Kommunalpolitiker das Projekt in den Ausschüssen, wo Gutsverwalter Heinrich von der Decken aus Panker die Pläne vorstellte. Was passiert mit der Fläche unter den Paneelen? Die Gemeinde sucht nun das Gespräch mit der Hessischen Hausstiftung über die weiteren Details. Eine offene Frage ist, wie die Flächen unter den Paneelen bewirtschaftet werden. In der Vertretung wurde die Befürchtung geäußert, es könnten an einigen Stellen Pflanzenschutzmittel auf den Grasflächen zum Einsatz kommen. In anderen Solarparks übernehmen weidende Schafe das Kurzhalten der Pflanzen. Partner haben Erfahrung mit Solarparks: Partner der Hausstiftung sind die SolarWind Projekt GmbH und die Enerparc AG aus Hamburg. Beides Unternehmen, die auf den Bau von Freiflächen-Solaranlagen spezialisiert sind und zahlreiche Anlagen gebaut haben und betreiben. Sie wollen den Strom direkt vermarkten. Lesen Sie auch: Melsdorf planen einen 30-Megawatt-Solarpark an der A 210 Welche Größenordnung hat das Projekt in Schwartbuck? Die Flächen, die zur Verfügung stehen, sind insgesamt 57 Hektar groß. Weil Abstände zu zwei Waldflächen eingehalten werden müssen, rechnet Bürgermeister Manzke mit ungefähr 35 Hektar, die für die Fotovoltaik-Technik reserviert werden können. Die Gemeinde möchte dem Antragsteller auch nicht zu viele Fläche zugestehen. Manzke: „Wir wollen nicht alles verbauen.“ Die Solarfläche müsse in einem richtigen Verhältnis zur Größe der Äcker und Wiesen in der Gemeinde stehen. Kommt der Solarpark in ein, zwei Jahren und die Sonne scheint, bedeutet das viel Geld für Schwartbuck. Die Gemeinde dürfte sich im Laufe der Jahre über hohe Gewerbesteuern freuen. Lesen Sie auch: Wie sie Solarenergie in Schleswig-Holstein aufholt Bevor die Technik installiert werden darf, muss die Gemeinde für die Flächen einen Bebauungsplan aufstellen. Zum Verfahren gehört dabei eine Einwohnerversammlung und die Beteiligung zum Beispiel von Naturschutzverbänden und anderen Behörden. Der aktuelle Gemeindebeschluss sei daher keine vorweggenommene Entscheidung über die Flächen. Auch in anderen Orten im Kreis Plön gibt es Pläne oder zumindest Überlegungen für den Bau von Solarparks. Dazu gehören Hohwacht, Fiefbergen, Bönebüttel, Rastorf, Ruhwinkel, Stolpe und Plön. Eine fertige Freiflächenanlage existiert im Kreis Plön noch nicht. Lesen Sie auch: Gemeinde Stolpe verdoppelt geplante Solarpark-Fläche In Hohwacht steht das Thema auf der nächsten Sitzung der Gemeindevertretung am Dienstag, 22. Juni, 19 Uhr im Kursaal am Berliner Platz an. Gedacht ist an eine Fläche von 13 Hektar. Der Solarpark soll nahe des Ortsteils Schmiedendorf entlang der stillgelegten Bahntrasse zwischen Lütjenburg und Malente entstehen. Auch in der Gemeindevertretung Hohwacht zeichnet sich eine positive Haltung zu dem Projekt ab.