Bekommt Nortorf einen 40-Hektar-Solarpark? Investoren stellten Pläne vor

Mit einem vielversprechenden Angebot stellten sich die Investoren Joachim Kleine von der Kleine GmbH aus Nortorf und Hans-Christian Andresen von der Solar-Energie Andresen GmbH aus Sprakebüll (Sea) beim Bauausschuss in Nortorf vor: An der L 328 nördlich der Bargstedter Straße und westlich vom Weg Stubben könnte ein 40-Hektar-Solarpark entstehen, weitere zehn Hektar an der Alten Dorfstraße bei der Bokeler Au. Einen Termin für einen Baustart haben Andresen und Kleine noch nicht. „Wir wollten uns zuerst eine Stellungnahme der Stadt holen, bevor wir die weitere Planung vorantreiben“, erläuterte Joachim Kleine. Der Bauausschuss empfahl der Stadtverordnetenversammlung einstimmig, dem Vorhaben zuzustimmen. Die Bauleitplanung übernehmen die Investoren. Der Arbeitsname der 40-Hektar-Fläche lautet Solarpark Thienbüttel, der Zehn-Hektar-Fläche Solarpark Ellerdorf. Beim Solarpark an der Landesstraße 328 sehen die Investoren eine Bürgerbeteiligung vor. „Wir werden eine Gesellschaft gründen“, kündigte Andersen an. Andresen geht aktuell von einer Mindestbeteiligung von 5000 Euro aus. „Wir sind ja kein Briefmarkenclub“, sagt er trocken zur Höhe. Der Sitz der Gesellschaft soll in Nortorf sein – dort hat Joachim Kleine seine Firma. Vorzug für die Stadt: Die Gewerbesteuern kommen ihr zugute. „Wir haben erkannt: Es nützt nichts, wenn das ganze Geld in die weite Welt geht“, sagte Andresen. Es gebe ein Wir-Gefühl, eine Akzeptanz, eine Wertschätzung und Wertschöpfung vor Ort, wenn Bürgerinnnen und Bürger Anteile kaufen können und die Steuern der Stadt zugutekommen. Hühner und Schafe sollen auf der Fläche weiden: Nicht die gesamte Fläche soll mit Solartischen zugestellt werden. Eine Doppelnutzung der Ackerflächen sei geplant, erläuterte Joachim Kleine auf Nachfrage von Bürgermeister Torben Ackermann: „Zwischen den Anlagen sollen Schafe und Hühner laufen, damit das Gras abgeerntet wird“, berichtete Joachim Kleine. Das Verhältnis von Paneelen und freier Fläche wird derzeit so umrissen: 20 Hektar Ackerland, 20 Hektar Fläche für Energiegewinnung. Angelika Bretschneider (Grüne) hakte nach, wie Durchgänge für Wildtiere geplant sind. Die Zäune sollen, wie aktuell üblich, bodennahe Durchschlupföffnungen für kleinere Wildtiere haben. Die Investoren wollen mit der Jägerschaft zusammenarbeiten. „Wenn die Jägerschaft sagt, es ist zu groß, dann machen wir einen Korridor zwischen den Flächen als Ausgleichsfläche“, sagte Andresen. Gebe es bekannte Wege von Dam- und Rehwild, sollen sie frei bleiben. „Wir versuchen, die andere Seite mitzudenken“, erklärte Andresen. Die Stadtwerke Nortorf sind über die Solarparkpläne im Bilde: Die Investoren stehen mit den Stadtwerken Nortorf bereits in Verhandlungen. Die Solarparkpläne liegen dem Versorgungsunternehmen vor. Die Investoren stehen in Kontakt mit der Schleswig-Holstein Netz AG, die den Einspeisepunkt für den Solarstrom vorgibt. Voraussichtlich über den noch in Planung befindlichen Netzpunkt Katenstedt soll der Strom aus Nortorf ins Netz fließen. Lesen Sie auch Solarpark in Groß Vollstedt soll deutlich kleiner werden – Bürger haken kritisch nach Westensee: Baustart für Solarpark frühestens 2023 oder 2024 Hans-Christian Andresen ist ein Urgestein der Planung von erneuerbaren Energie-Anlagen. Der Landwirt sattelte 1992 auf die Planung von Anlagen um, die erneuerbare Energien verwenden: „Ich habe 20 Parks gebaut und bin dabei, 20 weitere zu bauen.“ Er lud die Stadtverordneten zu einer Besichtigung der Bürgerwind- und Solarparks an der Westküste ein. Andresens Motiv: „Wir müssen etwas tun, damit wir unabhängig werden von Lieferungen aus dem Ausland.“ Joachim Kleine hat ein Planungsbüro für regenerative Energien und arbeitet seit Jahren mit Andresen und der Sea zusammen.