Bredenbek: Containerdorf im Baugebiet Hofkoppel steht

Eigentlich soll 2023 am Rolfshörner Weg in Bredenbek auf dem Baugebiet Hofkoppel ein Wohnareal mit Ein- und Mehrfamilienhäusern entstehen. Doch die Gemeinde entschied sich um. Jetzt befindet sich dort ein Containerdorf mit Platz für 60 Flüchtlinge. Die Gemeinde hatte dem Amt Achterwehr die Fläche angeboten, als kurzfristig Flüchtlingsunterkünfte gebraucht wurden. „Flüchtlinge unterzubringen, ist nun mal wichtiger, wir haben das Baugebiet hinten angestellt“, kommentiert Peter Böge, Bauausschussvorsitzender, die Entscheidung, die in der Gemeindevertretung einstimmig getroffen wurde. Das Planungstempo war rasant: Binnen sechs Wochen bewältigten Marcel Hamann und Dennis Salbreiter vom Amt die Planung und Realisierung des Vorhabens. „Die Menschen müssen in Kontakt mit ihrer Heimat bleiben können“: Bislang war die rund 1000 Quadratmeter große Fläche, ein Teilstück des 7500 Quadratmeter großen Baugebiets Hofkoppel, eine Wiese. Frischwasser-, Schmutzwasser-, Regenwasserleitungen, Stromkabel – die gesamte Erschließung – mussten daher neu gelegt werden. Außerdem befinden sich Leerrohre für Glasfaserkabel im Boden, berichtete Marcel Hamann vom Amt Achterwehr. „Die hat das Unternehmen TNG Nord gespendet.“ Aktuell sei das Amt mit zwei Firmen im Gespräch, die Hotspots setzen könnten. „Die Menschen müssen in Kontakt mit ihrer Heimat bleiben können.“ In 20 Containern ist Platz für Einzelpersonen, zwei Duo-Container sind für Familien, dazu zwei für Waschmaschinen. Um die in zwei Zeilen aufgestellten Container wurde als Lärm- und Windschutz ein Wall mit Bodenmaterial vom Baugebiet aufgeschoben. Lesen Sie auch Naturschutz: Bürgerstiftung Achterwehr wirbt Stifter mit Info-Café Die Baukosten für das Containerdorf: Brutto 210 000 Euro. „Die Erschließung wurde gleich so gemacht, dass sie später für das Baugebiet der Gemeinde genutzt werden kann“, erläutert Marcel Hamann. Ein Geschenk vom Amt an die Gemeinde sei sie jedoch nicht, betont Amtsdirektor Joachim Brand. Die Kosten werde man sich teilen. Es sei jedoch noch nicht genau festgezurrt, welche Anteile das Amt und die Gemeinde jeweils übernehmen. Joachim Brand hofft, dass es wie bei vorherigen Flüchtlingswellen zusätzlich zur Aufnahmepauschale von 500 Euro pro Mensch eine ordentliche Refinanzierung vom Bund oder Land für die Vorhaltekosten der Unterkünfte gibt. „Wenn wir es selber tragen müssen, bedeutet das eine Erhöhung der Amtsumlage.“ Die Zweijahresmiete für die Container in Bredenbek beträgt 520 000 Euro, der Rückbau ist inklusive. 40 000 Euro kostet die Innenausstattung. Containerdörfer stehen in Bredenbek und in Jägerslust bei Felde: Zweiter Standort für ein 20-Personen-Containerdorf des Amtes ist in Jägerslust bei Felde: Dort wurde für 107 000 Euro die Fläche erschlossen. Der Abriss maroder Baracken für 63 000 Euro ist dabei inklusive. 201 000 Euro beträgt die Containermiete für zwei Jahre, 20 000 Euro kostet die Ausstattung. Das Amt Achterwehr baut für 1,2 Millionen neue Flüchtlingsunterkünfte: Aktuell belaufen sich die Gesamtkosten für beide Dörfer inklusive Strom- und Abfallkosten im laufenden Betrieb für zwei Jahre auf 1,2 Millionen Euro. An beiden Standorten besteht die Option, die Mietzeit um ein Jahr zu verlängern. 155 Plätze für Geflüchtete aus der Ukraine muss das Amt Achterwehr nach Vorgaben vom Kreis Rendsburg-Eckernförde vorhalten, berichtet Amtsdirektor Joachim Brand. Der Kreis habe dem Amt Achterwehr mitgeteilt, dass in der aktuellen Unterbringungslage keine zusätzlichen Wohnräume angekauft oder gemietet werden müssen. Das Amt hat bis jetzt 90 Geflüchtete aus der Ukraine in privaten Wohnungen untergebracht. Brand: „Wie es sich entwickelt, weiß niemand.“