Feuerwehr Eckernförde: Standortsuche für geplante Feuerwache-Süd läuft

Die Stadt Eckernförde wächst kräftig nach Süden. Nach der Schiefkoppel II steht jetzt das Baugebiet Domsland II bevor. Doch die Infrastruktur des Brandschutzes hält nicht Schritt. Um die Erreichbarkeit durch die Feuerwehr zu erleichtern, plant die Stadt eine Feuerwache-Süd. Aktuell läuft dazu die Standortsuche. Die Hauptwache der Freiwilligen Feuerwehr Eckernförde liegt in der Noorstraße in der Stadtmitte. Doch die Erreichbarkeit des Südens wird von Jahr zu Jahr schlechter, wie der stellvertretende Wehrführer, Alexander Rüß, in der Jahresversammlung mahnte: „Wir hoffen auf eine baldige Lösung für eine Feuerwache-Süd.“ Bislang ist die noch ein Provisorium. Provisorische Unterbringung im Bauhof: Aktuell ist ein Löschfahrzeug in der Fahrzeughalle des Eckernförder Bauhofes im Holm mit untergebracht. Doch die Nutzung gestaltet sich umständlich. Gesucht wird jetzt ein geeignetes Grundstück, das nicht nur Platz für eine Feuerwache mit drei Lkw-Plätzen bietet, sondern auch für 27 Pkw der Besatzungen. Ein mögliches Areal, die ehemalige Liegenschaft Sig Sauer, ist durch die komplette Anmietung durch die Bundeswehr entfallen. Das Problem für die Erreichbarkeit des Südens besteht laut Rüß weniger für die Einsatzfahrzeuge als für die Feuerwehrleute auf dem Weg zur Wache. Vor allem der starke touristische Verkehr in Eckernförde sowie der Rückbau von Bushaltebuchten bremsen die Einsatzkräfte aus. Die Stadt will dem mit einer Feuerwache-Süd entgegenwirken. Bürgermeister Jörg Sibbel geht davon aus, dass noch in diesem Jahr ein Standort gefunden ist. Behrmann und Rüß im Vorstand bestätigt: Bei der Stadt genießt die Freiwillige Feuerwehr durch ihren ehrenamtlichen Einsatz für die Gemeinschaft breiten Rückhalt. So sind bereits zwei neue Löschfahrzeuge und ein neuer Rüstwagen für insgesamt 1,6 Millionen Euro bestellt. Die Wehr selbst setzt personell auf Kontinuität. Nach der Wahl durch die Mitglieder vereidigte Sibbel in der Jahresversammlung Wehrführer Meint Behrmann und seinen Stellvertreter Alexander Rüß für weitere sechs Jahre als Ehrenbeamte. Für beide ist es die dritte Amtsperiode in dieser Funktion. Sibbel zollte ihnen dafür „höchste Anerkennung“. Mit insgesamt 215 Notfalleinsätzen (Vorjahr: 232) war 2021 für die Eckernförder Brandschützer ein „relativ ruhiges Jahr“. Der Schwerpunkt lag bei 113 technischen Hilfeleistungen, darunter 35 Türöffnungen und 25 Ölschäden, die nicht immer als dringliche Notfälle einzustufen waren. 13 von 25 Ölschäden bezogen sich auf den Hafen, sechs davon waren so gering, dass eine Bekämpfung nicht möglich war. Die Eckernförder hätten im Land den Ruf als meist-gerufene Ölwehr, sagte Rüß. Nur kleine Brände 2021 in Eckernförde: Bei den Feuern in der Ostseestadt handelte es sich vor allem um Klein- und Entstehungsbrände. Die Wehr wurde allerdings auch zu fünf Mittel- und Großfeuern im Umland gerufen. Sieben Feuerwehrleute beteiligten sich vergangenes Jahr darüber hinaus an dem Katastrophenschutzeinsatz im Überflutungsgebiet Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die Personallage bei den Eckernförder Brandschützern blieb trotz Corona stabil. Derzeit gehören der Wehr rund 90 Aktive an. Davon ist laut Behrmann allerdings nur ein Drittel bis die Hälfte – je nach Tageszeit – jeweils verfügbar. Komplettiert wird die Wehr von 31 Jungen und Mädchen in der Jugendabteilung sowie 238 fördernden Mitgliedern. Bei den Ehrungen erhielten Olav Reusch das Brandschutzehrenzeichen in Silber für 25-jährige aktive Mitgliedschaft und Matthias Brumm in Gold für 40 Jahre. Seit 50 Jahren gehört Artur Thomsen aus der Ehrenabteilung einer Freiwilligen Feuerwehr an. Zu Löschmeistern wurden Christian Marten und Andre Lehmann befördert. Florian Thieme und Felix Mosel wurden zu Haupt- und Finn Schmelz, Torsten Reinhardt und Mats Siebert zu Oberfeuerwehrmännern ernannt. Vier Anwärter wurden als neue Feuerwehrleute in die aktive Wehr übernommen.