Feuerwehren Altenholz und Knoop sollen langfristig zu einer verschmelzen

„Wir reden dabei über zehn bis zwölf Jahre“, sagt Rainer Kersten zu der Idee, die auch mit einem neuen Feuerwehr-Haus verknüpft ist. Das große Gebäude der Altenholzer Wehr im Ortsteil Klausdorf stammt von 1970. Schon seit einiger Zeit wird über dessen Zukunft nachgedacht. Der Gemeindewehrführer lobt die Knooper Truppe mit ihren jungen, motivierten Kräften. Allerdings reicht die Besetzung im Alarmfall tagsüber nicht aus. Die Altenholzer Wehr kann zwar tagsüber zwei Züge besetzen. Doch wegen besonderen Aufgabenbereichen werde es auch hier oft knapp. Neu: Die Feuerwehren aus Knoop und aus Altenholz rücken jetzt immer gemeinsam aus: Deshalb wurden jetzt bereits die getrennten Einsatzbereiche Knoop und Altenholz abgeschafft: „Es rücken jetzt immer beide Wehren aus“, erklärt Rainer Kersten. Durch die Zusammenführung der beiden Einsatzwehren wird zudem laut Bedarfsplan ein Fahrzeug weniger benötigt. Vorgesehen ist, ein Fahrzeug aus Altenholz nach Knoop zu verlegen. Es soll deutlich leistungsfähiger sein als das bisher dort vorhandene. Lesen Sie auch: Jeder kann in der Wehr helfen, findet Feuerwehrfrau Katja Hofmann Einige Mitglieder der Knooper Wehr müssen dafür erst noch einen Lkw-Führerschein machen: „Dann wird das Fahrzeug nach Knoop verlegt“, erklärte Rainer Kersten. Knooper Wehr hat Spenden für eine Drohne gesammelt: Die Altenholzer Wehr kann ein Fahrzeug abgeben, weil sie 2020 ein hochmodernes Fahrzeug für den Katastrophenschutz bekam: als Ersatz für „Wölfi“, einen geliebten Magirus-Deutz, der seit 1966 bei der Feuerwehr Altenholz diente. Das bisherige Knooper Fahrzeug soll dann langfristig durch ein Logistikfahrzeug ersetzt werden. Lesen Sie auch: Tüv scheidet Feuerwehr Altenholz und "Wölfi" In Knoop wird demnächst außerdem eine Drohne mit Kamera sowie Wärmebildkamera angeschafft. Das Geld dafür hatte die Knooper Wehr in einer Spendenaktion auf dem Portal „Wir bewegen SH“ gesammelt. Die Drohne soll helfen, von oben Brandnester zu entdecken, aber auch vermisste Menschen oder Rehkitze in einem Feld. Gemeindewehrführer Rainer Kersten hofft auf Anschaffung eines Schlauchbootes: Über eine weitere gewünschte Anschaffung wurde noch nicht politisch entschieden: Die beiden Wehren wünschen sich ein einfaches Schlauchboot für den Standort Knoop. Gerade dort gibt es immer wieder Einsätze zum Beispiel wegen Gewässerverschmutzung. „Es kommt dabei auch zu abenteuerlichen Situationen, um Ölsperren zu setzen“, erklärt Rainer Kersten den Mitgliedern des Bauausschusses. Langfristiges Ziel: ein gemeinsames neues Feuerwehrhaus für eine fusionierte Wehr : In etwa zehn bis zwölf Jahren, so der Plan, soll es dann ein gemeinsames neues Feuerwehrhaus für die dann zusammengeführten Feuerwehren geben. Die könnten sich das gut an der Willy-Busch-Straße vorstellen: „Von dort kann man alles gut erreichen“, sagt der Gemeindewehrführer. Dieser Standort läge auch genau zwischen den beiden bisherigen Feuerwehr-Gebäuden. Lesen Sie auch: Feuerwehr Altenholz setzt auf Kooperation mit Kiel Die Knooper Wehr, die jetzt schon Gemeinschaftsaktionen wie den Laternelauf und das Pfingstfeuer anbietet, möchte auch künftig mit Veranstaltungen in Knoop sichtbar bleiben, quasi als Kulturträger vor Ort. Wegen Corona fielen in der Gemeinde viele Übungsdienste aus: Eine Fusion zweier Wehren stößt meist auch auf Kritik. Rainer Kersten betont aber, er sei als Gemeindewehrführer mit diesem Ziel angetreten. Er sei nicht einstimmig gewählt worden, habe aber bisher auch keine Kritik aus Knoop gehört. „Wir müssen schrittweise vorgehen und alle mitnehmen“, betont er. Lesen Sie auch: Das wünscht sich der neue Gemeindewehrführer Rainer Kersten Allgemein liegt hinter den beiden Wehren wegen Corona kein einfaches Jahr. Zwar sank die Zahl der Einsätze um 40 Prozent. Dafür mussten viele Übungsabende ausfallen. Rainer Kersten zufolge habe aber jedes Mitglied durch „herausragende Flexibilität“ dazu beigetragen, neue Ausbildungskonzepte umzusetzen. Altenholzer Wehr mittlerweile geschult an der Kieler Drehleiter Das Team um den Altenholzer Ortswehrführer Mathias Brumme profitiert seit 2020 davon, dass bei zeitkritischen Einsätzen ein Fahrzeug der Kieler Nordwache der Berufsfeuerwehr mit ausrückt. Zudem wird bei allen Brandeinsätzen die in Holtenau stationierte Drehleiter mit alarmiert. Die Mitglieder der Altenholzer Wehr wurden bereits in die Bedienung der Drehleiter eingewiesen.