Die Kündigung ist offenbar alles andere als glücklich gelaufen. Die Gemeinde hat die am 20. September im nichtöffentlichen Teil der Gemeindevertretung beschlossen. Der Punkt ist wohl erst in der Sitzung auf die Tagesordnung genommen worden, weil die Frist eingehalten werden sollte. Der Vertrag verlängert sich jeweils um ein Jahr, wenn er nicht mit einer dreimonatigen Frist zum Jahresende gekündigt wird. Am 30. September hätte das Schreiben zugestellt werden müssen.
Vorab hat niemand mit Betreiberin gesprochen
„Ich habe ihn aber am 1. Oktober bekommen, nach einem Paris-Wochenende. Ich bin beim Lesen aus allen Wolken gefallen“, so Steffens. Eine Begründung steht in dem Schreiben nicht – sie habe sich nie etwas zuschulden kommen lassen, beteuerte sie. Was die Betreiberin besonders wütend macht: „Niemand hat vorher mit mir darüber gesprochen.
Gemeinde Wattenbek will Arbeitskreis einrichten
Bürgermeister Oliver Kruse von der AfW-Mehrheitsfraktion kommentierte die Kündigung gegenüber den KN nicht. Er bat seinen Fraktionskollegen Axel Höper, dies zu machen. „Die Gemeinde will einen Arbeitskreis zur Kate gründen. Dabei soll der Pachtvertrag überarbeitet werden. Noch ist dort das Bauerncafé fest verankert, was sich angesichts des Rauchgeruchs nicht so realisieren lässt und sich wohl auch nicht lohnt.“
Lärmbelästigung der Auslöser?
Vielleicht war die verspätete Zustellung auch eine Fügung, um noch etwas zu retten. Persönlich findet Höper, dass diese Art von Kultur in Wattenbek „auch bleiben soll und man mit Frau Steffens reden sollte“. Er räumte aber ein, dass genau der Punkt in der Gemeindevertretung „differenziert“ gesehen werde. Offenbar spielte bei der Debatte auch ein Vorfall aus dem August 2018 eine Rolle, wo sich ein Nachbar durch Veranstaltungslärm tangiert gefühlt habe. Detailliert wollte Höper darauf aber nicht eingehen.
Entschluss für Aufhören fiel im März
Petra Steffens fühlt sich durch die Vorgehensweise im Mark erschüttert – das sei keine Wertschätzung. „Erst habe ich ja kämpfen wollen, aber Anfang März fiel mein Entschluss, im Dezember aufzuhören.“ Insgesamt sei es ihr immer um die Belebung der Kate, um Atmosphäre und Leidenschaft gegangen, so die Liebhaberin des Pariser Flairs. Durch ihre Kontakte hätten auch Profis, die sonst nicht auf kleinen Bühnen stehen, für kleines Geld gespielt. Sie räumte ein, dass das Bauerncafé nicht angenommen worden sei. Aber Trauungen liefen gut. In den letzten Jahren sei es auch Tradition, dass der neueste Bordesholm Krimi in der Kate Premiere feiert – in diesem Jahr wohl zum letzten Mal.
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