Langwedel: Sanierung der L 298 hat 23 Jahre nach Ankündigung begonnen

Angekündigt und verschoben, noch mal angekündigt, noch mal verschoben: Die Sanierung der Ortsdurchfahrt Langwedel war 23 Jahre lang eine unendliche Geschichte. Jetzt haben die Bauarbeiten an der Landesstraße 298 tatsächlich im Abschnitt Nortorfer Straße begonnen. Fast ein Wunder. „Anfangs gab es ein kleines Tohuwabohu, weil die Anwohner nicht wussten, wie sie zu ihren Grundstücken kommen sollen“, berichtete Bürgermeister Markus Heerdegen vom Baustart Ende April. Inzwischen seien die Fahrrouten geklärt. Diesmal soll es mit der Information der Bürger klappen: 2018 hatten nicht angekündigte Sperrungen von Grundstücksausfahrten und der Ortsausfahrt Richtung Blumenthal wegen kurzfristig anberaumter Asphaltierungsarbeiten auf der L 298 Anwohnerinnen und Anwohner verärgert. Der Stressfaktor Desinformation wurde bei der aktuellen Baustelle ausgeschaltet. „Für Nachfragen steht der Bauleiter der Baustelle jederzeit zur Verfügung“, erklärte Bürgermeister Markus Heerdegen. Zusätzliche Schleichverkehre von Pendlern, die über Nebenstraßen Wege durchs Dorf suchen, hat Markus Heerdegen noch nicht festgestellt. Dann hätte es Anwohnerbeschwerden zu erhöhtem Verkehrsaufkommen in Wohnstraßen gegeben. Die haben ihn bislang noch nicht erreicht. Allerdings kurven jetzt Lkw auf der Suche nach Schleichwegen durch den Bollhuser Weg bei Blumenthal. Lesen Sie auch Anwohner von Straßensperrung überrascht Sanierung der L 298: Der Baustart ist erneut verschoben Es gibt Rückmeldungen über ein neues Wohlfühlklima: Die Vollsperrung der Landesstraße führe zu himmlischer Ruhe. 17 000 Fahrzeuge rollen täglich auf der Direktverbindung von Nortorf zur Autobahn 215. Mit der Vollsperrung im Süden, dem Abzweiger Springwedel nach Dätgen, und im Norden hinter Blumenthal sind Lkw ausgesperrt. Die Anwohner der Kieler und der Nortorfer Straße, wie die L 298 im Ort heißt, genießen ungeahnte Stille. Zeit- und Kostenpläne werden eingehalten: „Wir sind im Zeitplan und im Kostenplan“, sagt Bürgermeister Markus Heerdegen zum aktuellen Baustand. Verzögerungen wegen Baustoffmangels, der aktuell viele Baustellen betrifft, gebe es in Langwedel nicht. „Alle Baumaterialien sind vorhanden.“ Ende September soll, wie angekündigt, die Ortsdurchfahrt saniert und wieder frei sein. Saniert wird die 1300 Meter lange Strecke in drei Abschnitten. Die Gemeinde trägt die Sanierungskosten der teils 60 Jahre alten Regenwasserrohre und der Gehwege, insgesamt 987 000 Euro. Die Sanierung der Straße übernimmt der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr (LBV). Baustart war am Ortsausgang Richtung Dätgen. Dort wurde in Richtung Dorfmitte mit dem Abfräsen der Fahrbahndecke begonnen, vier Zentimeter Deckschicht werden erneuert. Die Regenwasserrohre werden im Inliner-Verfahren erneuert. Anwohner können die Baustelle passieren. Im zweiten Bauabschnitt wird tief gebuddelt – aus Richtung Warder ist die Strecke gesperrt: Für den zweiten Bauabschnitt zwischen der Schoolkat und der Straße Hörn wird die Straße voraussichtlich ab dem 19. oder 20. Mai komplett gesperrt. Die Regenwasserrohre werden erneuert, die Straße dafür tief aufgebuddelt. Bis zur Kuppe in der abzweigenden Mühlenstraße wird gearbeitet. „Von Warder aus gibt es dann keine Durchfahrtsmöglichkeit durchs Dorf,“ erinnert Markus Heerdegen. Er geht davon aus, dass es drei Monate dauert, bis die Bauarbeiten bis zur Höhe Olli’s Getränkeservice fortgeschritten sind. Danach sollen im dritten Bauabschnitt bis zur Ortsausfahrt Richtung Blumenthal die Deckschicht der Fahrbahn erneuert und die Rohre im Inlinerverfahren saniert werden. Die Gemeinde plant zusätzlich, die jetzt gefährliche Einmündung der Dorfstraße in die L 298 neu zu schneiden. Bislang können Autofahrer aus Richtung Nortorf dort mit ungebremstem Schwung weiterfahren. „Es kommt dort häufig zu Fast-Unfällen“, berichtet Markus Heerdegen. Bekommt die L 298 eine Bedarfsampel? In Zukunft muss man an der Kreuzung vor dem Abbiegen abbremsen. Weniger Tempo der Pkw und Lkw bedeutet auf der Schulwegstrecke mehr Sicherheit für Kinder. Die Gemeinde macht sich für eine Bedarfsampel an der L 298 stark. „Die Kinder müssen irgendwann die Straße zur Schule überqueren“, argumentiert Markus Heerdegen. Bislang gibt es vom LBV dafür keine Zustimmung. „Aber Leerrohre für die Stromversorgung einer Ampel haben wir schon eingeplant.“