Marine Eckernförde: Antrittsbesuch von Verteidigungsministerin Lambrecht

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) macht ihren Antrittsbesuch im Marinestützpunkt Eckernförde. Montag will sie mit einem U-Boot abtauchen und mit Soldaten sprechen. Am Sonntagabend stellte sie sich Fragen zur Verteidigungspolitik, bevor ein Fachgespräch mit Bundeswehrvertretern folgte. Alarmierend nannte Lambrecht die aktuelle Kriegssituation zwischen Russland und der Ukraine. Davon betroffen ist auch die Marine. Der SPD-Spitzenkandidat zur Landtagswahl, Thomas Losse-Müller, geht davon aus, dass von dem 100-Milliarden-Sondervermögen, mit dem die Bundesregierung die Bundeswehr aufwerten will, Schleswig-Holstein profitieren wird. In welcher Form, das ließ Lambrecht noch offen. Ob beispielsweise die U-Boot-Flotte aufgestockt wird? „Wir werden genau analysieren und dann entscheiden“, sagte sie. Sondervermögen soll auch die Marine treffen: Die letzten Jahre sei an der Bundeswehr viel gespart worden. „Wir brauchen eine Allround-Armee“, so die Verteidigungsministerin. Das Sondervermögen werde auch die Marine betreffen, kündigte sie an. Lücken sollen geschlossen werden. Dazu zählt Lambrecht auch die langwierige Sanierung der Taucherübungshalle für die Ausbildung von Kampfschwimmern und Minentauchern in Eckernförde. „Da müssen wir dringend vorankommen“, sagte sie. Sie hoffe, dass die Fertigstellung bis Ende 2023 erreicht sei. In den Blick nehmen will Lambrecht ebenfalls das Beschaffungswesen. Kostenexplosionen wie bei der Sanierung der „Gorch Fock“ soll es nicht mehr geben. „Wir werden künftig auf Marktverfügbarkeit setzen und nicht auf Goldrand-Lösungen“, sagte die Ministerin. Da werde sich etwas ändern. Gleichzeitig betonte sie, dass die Bundeswehr so ausgestattet werden solle, „wie sie es verdient“. Die Landes- und Bündnisverteidigung müsse gewährleistet sein. „Da sind wir auf Kante genäht.“ „Wir brauchen dringend einen Waffenstillstand“: Bei Waffenlieferungen an die Ukraine präferiert Lambrecht den Ringtausch mit Verbündeten, die noch über Kriegsgerät aus Sowjetzeiten verfügen. „Wichtig ist, dass es schnell geht.“ Und wichtig sei, dass weder Deutschland noch die Nato zur Kriegspartei würden. Militärische Absicherung dürfe niemals Diplomatie ersetzen, so die Ministerin. „Wir brauchen dringend einen Waffenstillstand in der Ukraine.“ Am Montag, 2. Mai, besucht Lambrecht den Marinestützpunkt Eckernförde und wird dort mit einem U-Boot der Klasse 212A auf Tauchstation gehen. Dabei will sie die Gelegenheit nutzen, mit den Soldatinnen und Soldaten zu sprechen. „Ich suche das ungefilterte Gespräch, um mir ein Bild über die Lage vor Ort zu machen“, sagte sie.