Rendsburg: Kreis empfiehlt zwei Corona-Tests pro Woche

Sollen Schüler und Schülerinnen sowie Lehrende im Kreis Rendsburg-Eckernförde ab der kommenden Woche zweimal pro Woche zum Corona-Schnelltest in der Aula ihrer Schule? Für die Träger der Schulen, die ab Montag, 22. Februar, öffnen, empfiehlt der Kreis diese Strategie und hat die Schulleitungen am Wochenende informiert. Auch an einem Testkonzept für die Kindergärten arbeitet der Kreis. Kreis: Öffnung der Schulen vertretbar: Nach Kritik an der Öffnungsstrategie des Landes, die in den vergangenen Tagen vereinzelt laut geworden ist, erklärt der Kreis: „Der Kreis Rendsburg-Eckernförde hält Öffnungen von Schulen unter hohen Schutzbedingungen grundsätzlich für möglich und vertretbar.“ Zu diesen Bedingungen gehöre ein engmaschiges Konzept mit möglichst vielen Corona-Tests für Schüler und Lehrer. Dazu hat das Corona-Lagenzentrum seine Teststrategie konkretisiert und ist damit einer entsprechenden Regelung des Landes zuvorgekommen. Diese wird in den kommenden Tagen erwartet. Ergebnis nach 15 Minuten: „Unser Vorschlag ist es, Lehrer und Schüler zweimal pro Woche mit einem Speicheltest zu testen“, sagt Prof. Stephan Ott, Leiter des Corona-Lagezentrums beim Kreis. Er hat eine entsprechende Handreichung an die Schulen verschickt. Darin ist festgehalten, unter welchen Bedingungen und mit welchem Ziel die Tests erfolgen sollen. Die Handreichung hat das Corona-Lagezentrum unter Mitarbeit des Schulamtes erarbeitet. Dabei setzt der Kreis auf Antigen-Schnelltests mit Speichelproben. Der Vorteil dieser Tests: Ein zuverlässiges Ergebnis über eine mögliche Corona-Infektion liege bereits nach 15 bis 20 Minuten vor. Zeitnah will der Kreis ein Video zur Verfügung stellen, in denen die Handhabung der Tests gezeigt wird. Corona-Regeln: So geht es in Schleswig-Holstein ab dem 15.2. weiter Schulen und Kitas öffnen - das müssen Eltern und Schüler jetzt wissen Schleswig-Holstein öffnet Gartencenter und Zoos Wann können Kinder geimpft werden? Aktuelle Zahlen und Grafiken: So entwickelt sich das Coronavirus Corona-Liveblog: So ist die aktuelle Lage in Schleswig-Holstein Weitere Informationen zum Coronavirus erhalten Sie auf unserer Themenseite. Schulen sind selbst verantwortlich: Die Umsetzung vor Ort liegt in der Eigenverantwortung der Schulen, unterstreicht der Kreis. Diese müssten in den kommenden Tagen die Tests bestellen, sich mit dem Testablauf befassen, die entsprechenden Lehrkräfte schulen und zum Beispiel Räume vorhalten. Bei den Kosten für die Tests setzt der Kreis auf das Land. „Sollte nicht rechtzeitig eine entsprechende Regelung zur Kostenübernahme durch das Land erfolgen, empfehlen wir den Schulträgern, vorübergehend in Vorleistung zu gehen“, heiß es in der Handlungsempfehlung. „Im Moment sind die Schnelltests am Markt gut verfügbar“, sagt Ott. Wartezeit entfällt: Bisher hatte jeder Corona-Verdachtsfall an Schulen eine ganze Reihe von Maßnahmen nach sich gezogen. Lehrer und Kontaktpersonen wurden abgesondert. In den allermeisten Fällen hatte sich jedoch gezeigt, dass diese nicht infiziert waren. Mit den geplanten Schnelltests entfalle die Wartezeit und an den Schulen könne schnell geklärt werden, ob die Einstufung als Kontaktpersonen erfolgen müsse. Ein Labor ist zunächst nicht mehr eingebunden. Zudem hätten die Eltern bei Symptomen ihrer Kinder schnell Gewissheit, ob diese auf Corona zurückzuführen sind und müssten nicht auf das Ergebnis eines angeordneten Tests durch die Gesundheitsbehörden mit der dazugehörigen Quarantäne warten. Der Kreis unterstreicht: Alle Tests sind freiwillig. Für Kinder unter 14 Jahren muss das Einverständnis der Eltern vorliegen. Dafür wurde eine „Einwilligungserklärung“ erstellt, die den Schulen ebenfalls zur Verfügung gestellt wurde. Schutzkleidung nötig: Da die Schulen vor Ort selbst für die Umsetzung der Teststrategie verantwortlich sind, müssen sie selbst entscheiden, ob und wie sie testen wollen. Wichtig sei, dass der Raum für die Tests gut gelüftet ist, alle außer der Testperson während des Tests einen Mund-Nasen-Schutz tragen und auf Abstände geachtet wird. Zur empfohlenen Schutzausrüstung gehören FFP2-Masken, Handschuhe, Schutzkittel und Face-Shields. Bei einem positiven Testergebnis müssen der Schüler oder die Schülerin sofort in ein gesondertes und vorgehaltenes Zimmer gebracht und von ihren Eltern abgeholt werden. Es greift die bestehende Meldekette und eine abschließende Beurteilung erfolgt durch die Gesundheitsdienste des Kreises.