Urlaub am Ostseefjord Schlei: Touristen bringen Modellregion 20 Millionen Euro ein

Die Touristen kommen trotz Testauflagen und Anmeldepflicht weiterhin in Scharen in die Modellregion Ostseefjord Schlei, sodass die Touristiker einen Antrag auf Verlängerung gestellt haben. „Die Auslastung der Betriebe lag in der ersten Woche bei etwa 50 Prozent. Seitdem ist die Region an den Wochenenden nahezu ausgebucht, in der Woche finden sich nur wenige Lücken“, sagt Max Triphaus, Geschäftsführer der Osteseefjord Schlei GmbH. Man befinde sich im Blick auf die Gästezahlen trotz des kühlen Wetters derzeit auf dem Niveau der Hochsaison und damit bei einer doppelt so hohen Auslastung wie in einem gewöhnlichen Mai. Die Touristiker haben jetzt hochgerechnet, was das wirtschaftlich für die Region bedeutet. Demnach haben die Gäste in den vergangenen zwei Wochen bei rund 400000 Übernachtungen rund 20 Millionen Euro an der Schlei gelassen. Triphaus spricht von einem „überzeugenden Betrag.“ Hinzu kommen die Ausgaben der Tagesausflügler aus den norddeutschen Städten. Vereinzelt habe es daran auch Kritik der Einheimischen gegeben. Vor allem dort, wo viele Gäste zusammenkommen, sagt Triphaus und nennt Kappeln, Maasholm, Arnis oder den Schleswiger Holm als Beispiele. Die Kommunen seien daher aufgerufen, ihre Ordnungsbehörden einzusetzen und durch Präsenz für mehr Sicherheit zu sorgen. „Plakate und die Kennzeichnung öffentlicher Weg mit Sprühkreide mit der Aufforderung Abstände einzuhalten, sind sehr präsent und haben sich bewährt“, so Triphaus. Weitere Lockerungen: Künftig soll es weitere Lockerungen geben. Noch vor dem Himmelfahrtstag in der kommenden Woche hofft die Tourismusbranche entlang der Schlei, die Innengastronomie für Gäste mit Negativtest wieder öffnen zu können. Dies ist in der zweiten Modellregion Eckernförde bereits möglich, ohne dass die Corona-Inzidenz dort gestiegen ist – im Gegenteil. In der Stadt lag sie am Mittwochnachmittag bei 13,8. Auch im Bereich der Natur- und Stadtführungen solle es nach dem Wunsch der Organisatoren in der zweiten Halbzeit der Modellregion Lockerungen geben. „Wir wollen Führungen mit bis zu zehn Teilnehmern draußen wieder zulassen“, sagt Max Triphaus. Auch der Einsatz der Luca-App zur Kontaktnachverfolgung soll weiterhin Standard bleiben. Künftig soll es jedoch Ausnahmen geben. So zum Beispiel bei angelegenen Ferienhäusern, wo sich Familien bisher online registrieren müssen, dann aber weitgehend unter sich blieben. Auch für Gäste ohne Smartphone soll es in begründeten Einzelfällen Ausnahmen bei der Nutzung der App geben. Niedrige Inzidenzen: Mehr als 24000 Antigen-Schnelltests an 19 Teststationen seien seit dem Start der Modellregion erfasst worden. Fünf positive Fälle wurden durch einen Labortest bestätigt, drei entfielen auf Urlauber. „Die Sieben-Tage-Inzidenz im Projektgebiet ist weiterhin vergleichsweise niedrig“, so Triphaus. Am Mittwoch lag sie im Rendsburg-Eckernförder Teilgebiet bei 29,8 und im Schleswig-Flensburger Teilgebiet bei 29,9. Großer Imagegewinn: Unterdessen habe die Region durch den bundesweiten Bekanntheitsgrad als Modellregion einen großen Imagegewinn verzeichnen können. „Unsere Bekanntheit ist immens gewachsen“, sagt Triphaus. „Davon werden wir auch in Zukunft profitieren.“ So sei bereits jetzt abzusehen, dass die Buchungslage für den Sommer und den Herbst überdurchschnittlich gut laufe. „Wir brauchen in diesem Jahr kein Marketing.“