Absage: Regio-Schau in Bad Segeberg findet auch 2022 nicht statt

Man kann ihm wirklich nicht vorwerfen, er habe in den vergangenen Wochen nicht absolut alles versucht. Zuletzt hatte er das Programm sogar noch um eine Second-Hand-Campingbörse erweitert. Am Ende musste Ingo Micheel sich jedoch den Umständen beugen. Am Montag hat der Geschäftsführer der Firma creativevent und Initiator der Regionalen Leistungsschau (Regio-Schau) die Messe auch für 2022 abgesagt. Es ist die dritte Absage in Folge. Die Zurückhaltung bei Institutionen und Unternehmen, Großveranstaltungen wie die Regio-Schau zu besuchen, sei nach wie vor sehr groß. „Damit kann eine ausreichende Qualität und Quantität sowie die notwendige inhaltliche Bandbreite nicht dargestellt werden“, erklärt Micheel. Die Attraktivität für Besucherinnen und Besucher, die nach zwei Jahren Corona-Pandemie ebenfalls noch recht zögerlich seien, wäre somit ebenfalls nicht ausreichend. Viele wegen Corona-Entwicklung besorgt: Nach unzähligen Gesprächen mit potenziellen Ausstellern habe sich herauskristallisiert, dass bei vielen noch immer die Vorsicht überwiege und wirtschaftliche, aber auch persönliche Ängste weiterhin große Unsicherheit auslösten. „Man fühlt sich offenkundig noch nicht wohl bei dem Gedanken, solcherlei Großveranstaltungen schon jetzt wieder zu besuchen; gerade vor dem Hintergrund, dass die Inzidenzen und die Hospitalisierungsrate steigen, die Krankenhäuser erneut Personalengpässe befürchten und der Bundesgesundheitsminister vor einer Sommerwelle warnt.“ Selbst wenn es zum Sommer oder zum Herbst dieses Jahres hin eine deutlich spürbare, positive Veränderung der Situation geben sollte, wäre es für eine Regio-Schau zu spät, erklärte Micheel. Hinzu käme eine Veranstaltungsballung an den im Herbst zur Verfügung stehenden Wochenenden. Messe zum zweiten Mal im Levo-Park: Eigentlich hatte Ingo Micheel seine Messe, die nach längerer Pause erstmals wieder im Levo-Park an der B206 stattfinden sollte, schon für Ende April geplant. Angesichts der schwierigen Begleitumstände wurde der Termin dann noch einmal auf das Wochenende 21. und 22. Mai verschoben. In der Vergangenheit hatte die Regio-Schau im Zwei-Jahres-Rhythmus regelmäßig um die 130 Unternehmen, Institutionen und Organisationen zumeist auf der Rennkoppel an der Eutiner Straße versammeln und an zwei Tagen rund 9000 Besucherinnen und Besucher anlocken können. Solche Zahlen wären für dieses Jahr nicht nur nach Einschätzung Micheels völlig unerreichbar. Lesen Sie auch Das war die Regio-Schau 2019 Offen bleibt derzeit noch, ob das Bad Segeberger Stadtfest wie geplant im September über die Bühne gehen kann. Dort sei es noch schwieriger, die Corona-Maßnahmen um- und durchzusetzen, hatte Ingo Micheel unlängst gesagt. „Eine solche Veranstaltung kann nur durch Freiräume in der Gestaltung sowie der Bewegungsfreiheit und Ausgelassenheit erfolgreich sein.“ All dies sehe er derzeit nicht. Eingesperrt und überwacht, so der Erfinder des „Neuen Stadtfestes“, würde er selbst das Stadtfest jedenfalls nicht besuchen wollen. Bis zur endgültigen Entscheidung dürfte aber wohl noch einige Zeit vergehen. Aufsichtsrat der Karl-May-Spiele tagt: Was die Karl-May-Spiele betrifft, könnten noch in dieser Woche wichtige Weichen gestellt werden. Am Mittwoch kommender Woche soll der Aufsichtsrat der Kalkberg GmbH tagen, an dessen Spitze immer Bad Segebergs Bürgermeister steht. Zunächst einmal gehe es um die ganz grundsätzliche Frage, so Aufsichtsratschef Toni Köppen, ob sie 2022 nach zweijähriger Pause überhaupt wieder stattfinden sollen (oder können). Und wenn ja, mit welcher Platzkapazität? Das Freilichttheater am Kalkberg fasst rund 7500 Plätze. Damit die Kalkberg GmbH am Ende einer Saison schwarze Zahlen schreibt, müssen laut Geschäftsführerin Ute Thienel zu den insgesamt 72 Vorstellungen zwischen Ende Juni und Anfang September mindestens 200000 Besucherinnen und Besucher kommen. In den Jahren vor der Corona-Pandemie war das nie ein Problem. Im Jahr 2019 zählte man am Berg sogar mehr als doppelt so viele – absoluter Rekord. In diesem Jahr soll nun endlich die Inszenierung „Der Ölprinz“ mit den beiden Gaststars Sascha Hehn und Katy Karrenbauer sowie Alexander Klaws als Winnetou gezeigt werden. Klaws hatte 2019 in dieser Rolle seine Premiere gefeiert. Seither wartet er auf die Neuauflage.